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Wirtschaft - 27.01.2019

Stadtleben wird noch teurer

Wird das der erhoffte Durchbruch? Die Länderfinanzminister kommen diese Woche zusammen, um sich auf eine Reform der Grundsteuer zu einigen.

Das Bundesverfassungsgericht hat eine Reform verlangt, weil die bisherigen Bemessungsgrundlagen veraltet sind. Um diese wie vorgegeben noch in diesem Jahr beschließen zu können, wird eine baldige Lösung benötigt.

In Deutschland geht es um 14 Milliarden Euro jährlich!

Medienberichten zufolge deutet sich bei den Verhandlungen der Länderfinanzminister ein Kompromiss an. Demnach sollen bei der Berechnung der Grundsteuer die Faktoren Bodenrichtwert, Grundstücksgröße und Gebäudefläche einbezogen werden.

Folge: Die Grundsteuer würde in vielen Städten teurer. Insbesondere in ostdeutschen Metropolen ist mit höheren Steuern zu rechnen.

  • Neue Methode zur Berechnung

    Scholz legt Konzept
    für Grundsteuer vor

    Die Grundsteuer soll künftig für jede Wohnung individuell berechnet werden – und nicht mehr nur für ganze Häuser.

Die Eigentümerverband „Haus und Grund“ hat für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) ausgerechnet, was Steuerzahlern droht.

Beispiel Leipzig: Der Besitzer eines rund 300 Quadratmeter großen Einfamilienhaus zahlt derzeit eine Grundsteuer von etwa 100 Euro. Da die Preise auf dem Immobilienmarkt in der ostdeutschen Metropole in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen sind, müsste der Leipziger Hausbesitzer (bei gleichbleibendem Hebesatz) künftig über 1000 Euro Grundsteuer berappen!

Bundesfinanzminister Scholz will solche drastischen Steueraufschläge allerdings verhindern. Nach seinen Plänen sollen Städte und Kommunen die Hebesätze senken.

Wie funktioniert der Hebesatz?

Jede Kommune bestimmt mit einem Hebesatz die tatsächliche Höhe der Steuer und damit das Geld, das in die eigenen Kassen fließt.

Dieser Hebesatz wird mit dem Grundsteuer-Messbetrag multipliziert, um den fälligen Betrag an Jahresgrundsteuer zu errechnen.

Dadurch ergeben sich je nach Kommune deutliche Unterschiede. In einigen Kommunen zahlt man (bei einem Hebesatz von null) gar keine Grundsteuer. In anderen, meistens besonders klammen Kommunen, ist die Grundsteuer dagegen außergewöhnlich hoch.

Zurück zum Beispiel Leipzig: Um die Grundsteuerbelastung nach der Reform gleich zu halten, müsste der Hebesatz von derzeit 650 Prozent auf 60 Prozent gesenkt werden.

Unwahrscheinlich, dass das auch so passiert.

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes sind die Hebesätze der Grundsteuer B in Deutschland in den vergangenen Jahren stark gestiegen – von 400 Prozent im Jahr 2007 auf 470 Prozent im Jahr 2017.

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