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Welt - 09.01.2019

Rund 40 Kinder und Jugendliche als Geiseln genommen – Polizei nennt weitere Details

Im Münsterland kam es am Montagabend zu einer dramatischen Geiselnahme. Ein Mann brachte rund 40 Kinder in seine Gewalt, drohte mit dem Zünden einer Bombe. Die Polizei nennt weitere Details. 

  •  43 Jugendliche wurden am Montag (7. Januar) in einer Turnhalle in Lengerich (NRW) bei Münster als Geisel genommen
  • Ein 25-jähriger Mann drohte mit dem Zünden einer Bombe
  • Spezialkräfte der Polizei Münster überwältigten den Tatverdächtigen
  • Mutmaßlicher Geiselnehmer in psychiatrischer Klinik untergebracht 


17.00 Uhr: Nach der dramatischen Geiselnahme in der Sporthalle in Lengerich hat die Staatsanwaltschaft Münster gemeinsam mit der Polizei neue Details zur Tat und dem Täter veröffentlicht. 

"Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat der Beschuldigte die Turnhalle und die darin trainierende Gruppe wahllos für seine Tat ausgesucht",  erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt in einer aktuellen Pressemitteilung. Hinweise auf eine psychische Erkrankung hätten sich demnach konkretisiert. „Der Antrieb für sein Handeln liegt vermutlich in seiner Absicht aus dem Leben zu scheiden", sagte Oberstaatsanwalt  Botzenhardt. Der Mann ist in eine psychiatrische Klinik gebracht worden. Das habe das zuständige Amtsgericht nach Angaben der Staatsanwaltschaft Münster entschieden. Die einstweilige Unterbringung erfolgte wegen erpresserischen Menschenraubs.

Nach Geiselnahme in Turnhalle: Mutmaßlicher Täter im Visier der Polizei 

13.40 Uhr: Der Mann, der in einer Sporthalle in Nordrhein-Westfalen 43 Kinder und ihre beiden Betreuer als Geiseln genommen hat, ist bereits Ende Dezember in den Blickpunkt der Polizei geraten. Nach Angaben eines Sprechers vom Dienstag hatten die Behörden den 25-Jährigen Ende 2018 nach einer Suizidankündigung zum Selbstschutz in die Psychiatrie eingewiesen. Dort drohte der Mann nach Polizeiangaben mit einer Bombe. Daraufhin durchsuchten Beamte ein von dem Mann genutztes Hotelzimmer im Münsterland, fanden allerdings nur handelsübliches Silvesterfeuerwerk.

Nach Geiselnahme in Turnhalle: Polizei sucht weiter nach Motiv

Update vom 8.
Januar 2019: Nach der Geiselnahme Dutzender Kinder und Jugendlicher in einer Sporthalle im münsterländischen Lengerich ermittelt die Polizei weiter zum Motiv des Tatverdächtigen. Am Dienstag seien weitere Vernehmungen geplant, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur, dabei werde auch der am Montagabend von Spezialkräften festgenommene Tatverdächtige weiter befragt. Auch die Aussagen der beiden Betreuerinnen, die mit 43 Kindern und Jugendlichen in der Halle gewesen waren, könnten wichtig sein, sagte er. Ob auch einige der Kinder befragt würden, sei noch unklar.

"Nach derzeitigem Erkenntnisstand betrat der Mann aus dem Kreis Steinfurt die Turnhalle und drohte damit, in der Halle deponierte Sprengsätze zu zünden", sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Münster und der Polizei Münster. Und weiter: "Nach einigen zusammenhangslosen Forderungen ließ der Täter zunächst die Kinder und Jugendlichen gehen. Die beiden 23-jährigen Betreuerinnen konnten kurze Zeit später ebenfalls die Halle verlassen."

Der Mann habe bei seiner Festnahme keine Waffen, laut Angaben von Polizeidirektor Martin Mönnighoff, keine Waffen dabei gehabt. Zudem sei die Sporthalle mit Hilfe von Sprengstoffspürhunden abgesucht worden. Dabei sei jedoch kein verdächtiger Gegenstand gefunden worden.

Rund 40 Kinder und Jugendliche als Geiseln genommen – SEK stürmt Turnhalle

Lengerich – In Lengerich bei Münster hat ein Mann Dutzende Kinder in einer Turnhalle kurzzeitig als Geiseln genommen. Ein 25-jähriger Mann aus dem Kreis Steinfurt, zu dem Lengerich gehört, sei in eine Turnhalle gekommen und habe den rund 40 Kindern einer Einrad-Gruppe und ihren beiden Betreuerinnen mit dem Zünden einer Bombe gedroht, sagte eine Sprecherin der Polizei Münster am Montagabend.

SEK überwältigt den Geiselnehmer in der Turnhalle

Später hätten die Kinder im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren aber die Halle verlassen dürfen und kurz darauf auch die beiden 23-jährigen Betreuerinnen. Alle seien "augenscheinlich unverletzt" geblieben, führte die Sprecherin aus. 

Der Täter wurde danach von Spezialkräften der Polizei überwältigt. Bei dem 25-Jährigen handele es sich um einen Einzeltäter, bei dem möglicherweise eine psychische Erkrankung vorliege. Ob bei dem Mann Waffen oder Sprengmittel gefunden worden, konnte die Sprecherin nicht sagen.

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dpa/ml

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