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Politik - 02.11.2018

Putins einziger Flugzeugträger jetzt noch kaputter als vorher

Russlands einziger Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ ist während eines Reparatur-Aufenthalts in einer Werft bei Murmansk beschädigt worden: Das Schwimmdock, in dem er sich zur Generalüberholung befand, sank plötzlich! Vier Werftarbeiter wurden verletzt, einer gilt als vermisst.

Das Schwimmdock ist eines der größten der Welt. Als am frühen Dienstagmorgen der Strom ausfiel, kam es zu dem Unfall, sagte die Gouverneurin von Murmansk, Maria Kowtun. Bevor das Dock ganz unterging, wurde die „Admiral Kusnezow“ noch schnell herausgeschleppt.

▶︎ Vier Personen, die in das kalte Wasser gestürzt waren, mussten mit Unterkühlung ins Krankenhaus. Dutzende Arbeiter konnten sich in Sicherheit bringen, einer wird noch vermisst. Strafrechtliche Ermittlungen sollen zeigen, ob Sicherheitsbestimmungen missachtet wurden.

Das ohnehin marode Schiff legte gerade eine Pause von seinem Syrien-Einsatz ein. Jetzt ist es wohl noch kaputter als vorher: Verantwortliche der Werft sagten der Nachrichtenagentur Tass, Rumpf und Deck des Schiffes seien beschädigt worden, aber keine wesentlichen Teile.

Nicht die erste folgenschwere Panne des Flugzeugträgers

Der in die Jahre gekommene Flugzeugträger macht nicht zum ersten Mal Probleme:

▶︎ Die „Admiral Kusnezow“ ist 1985 vom Stapel gelaufen, wegen technischer Probleme wurde aber schon ihre Indienststellung immer wieder verzögert, so dass das Schiff erst 1991 so weit war. Nach fast jedem seiner wenigen Einsätze musste es repariert werden: 1997 gab es Schäden am Antriebssystem, 2009 stand der Flugzeugträger im Verdacht, für einen Ölteppich vor Irland verantwortlich zu sein. Ein Seemann starb bei einem Feuer an Bord im gleichen Jahr.

  • russische Kriegsspiele „Wostok“

    Wie bei Kim: Putins irres Protz-Manöver

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▶︎ Als das Schiff im Oktober 2016 den Ärmelkanal passierte, um nach Syrien aufzubrechen, fiel auf, dass es wegen der unzuverlässigen Dampfturbinen meist in schwarzen Rauch gehüllt war. Wie die „Welt“ damals erklärte, seien die Dampfturbinen und die unter Druck stehenden Dampfkessel, welche die „Kusnezow“ antreiben, so unzuverlässig, dass ein großer Hochseeschlepper immer mitfahren muss, falls alles ausfällt.

Nicht die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft, sondern der russische Flugzeugträger Admiral #Kuznetsov im Ärmelkanal https://t.co/x10WBy5xYD

— softlabhennef (@noXforU) October 21, 2016

Smokin'. SMS Pommern, 1916 / RFS Kuznetsov, 2016. pic.twitter.com/WtJWuYTCgI

— Ben Nimmo (@benimmo) October 21, 2016

▶︎ Während seines Syrien-Einsatzes im November und Dezember 2016 stürzten gleich zwei russische Flugzeuge in der direkten Umgebung des Schiffes ab. Während eine MiG-29 aufgrund eigener technischer Probleme ins Mittelmeer stürzte, war die marode Technik des Schiffes für den zweiten Absturz direkt verantwortlich: Bei der Landung eines Kriegsflugzeuges vom Typ Su-33 riss das Fangseil des Trägers und die Maschine schoss über das Deck hinaus ins Meer.

Russian sailor prepares #Kuznetsov for Mediterranean passage. pic.twitter.com/gAhnPKt0DT

— Blogs of War (@BlogsofWar) October 22, 2016

Es gab Häme: Der 31 Jahre alte Flugzeugträger sei für die russischen Piloten gefährlicher als die eigentlichen Flugeinsätze über Syrien, witzelten damals Experten.

Second plane down.

Rust bucket Kuznetsov has become more dangerous to pilots than actual strike missions. https://t.co/povgDvVOcw

— Aki Heikkinen (@akihheikkinen) December 5, 2016

Die „Admiral Kusnezow“ ist russischen Medienberichten zufolge seit mehr als 25 Jahren im Einsatz, zuletzt im Syrienkrieg. Laut russischem Verteidigungsministerium erfolgten mehr als 1200 Kampfeinsätze von der „Kusnezow“ in Richtung Syrien. Dabei kamen, vor allem bei der Bombardierung von Wohnvierteln Aleppos, mutmaßlich Hunderte syrische Zivilisten ums Leben. Der Flugzeugträger wird seit Mai modernisiert und soll mit neuer Technik sowie neuen Waffensystemen ausgestattet werden. 2021 soll das Schiff wieder in See stechen und weitere 20 Jahre in Betrieb bleiben.

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