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Politik - 08.02.2019

Horror-Prinz wünschteKhashoggi „eine Kugel“

Schlechte Nachrichten für Saudi-Arabiens Horrorprinz Mohammed bin Salman (33).

Denn: In den USA sind Aufzeichnungen von einem Telefonat aufgetaucht, in denen der Thronfolger des mächtigen Königreichs schon ein Jahr vor dem grausamen Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi ankündigte. Demnach sagte der Horror-Prinz: Er würde „eine Kugel” einsetzen, um den Regimekritiker zum Schweigen zu bringen.

Das Gespräch war nach einem Bericht der „New York Times” vom US-Geheimdienst NSA mitgeschnitten worden. Der Geheimdienst hatte Telefonate und SMS von Mohammed bin Salman (abgekürzt MBS) jahrelang abgehört und gespeichert.

Nun wurde eine Auswertung dem Weißen Haus vorgelegt. Die Aufnahmen gelten als der bisher detaillierteste Beweis, dass Kronprinz MBS ein Mordkommando beauftragt hatte, Khashoggi in der saudischen Botschaft in Istanbul bestialisch foltern, erwürgen und mit einer Knochensäge zerstückeln und verschwinden zu lassen.

Horror-Prinz wünschte Khashoggi „eine Kugel“

Die Details laut der Zeitung:

• Im September 2017 sprach MBS mit seinem Mitarbeiter Turki Aldakhil.

Damals waren Offizielle in Riad erstmals ernsthaft über die öffentliche Kritik Jamal Khashoggis an der Monarchie alarmiert. Der Saudi-Journalist hatte zunehmend an Einfluss gewonnen und begonnen, eine Kolumne in der „Washington Post” zu schreiben. Deshalb wurde im Palast darüber diskutiert, wie man ihn aus den USA zurück nach Riad locken könnte.

• Inhalt des Gesprächs: Für den Fall, dass der Regimekritiker seine Kolumne nicht einstelle und im Ausland bliebe, schlug der Prinz vor, ihn mit „einer Kugel” zu erledigen. US-Analysten schließen daraus: MBS wollte nicht unbedingt, dass der Kritiker erschossen wird. Vielmehr sei es eine Metapher gewesen, dass er alle Absichten hatten, Khashoggi notfalls ermorden zu lassen.

• In den Tagen vor dem Telefonat mit Aldakhil beklagte sich MBS in einem anderen mitgeschnittenen Gespräch bei einem weiteren Mitarbeiter, Saud al-Kahtani: Khashoggi sei zu einflussreich geworden. Khashoggis Artikel und Tweets würden das Image von MBS als moderner Reformer beschädigen. Was die Kritik besonders gefährlich mache, sei die Tatsache, dass Khashoggi ursprünglich einer seiner Unterstützer war.

Doch al-Kahtani warnte: Ein Vorgehen gegen den in den USA lebenden Regimekritiker könnte internationale Proteste auslösen. MBS reagierte laut Bericht barsch: Saudi Arabien solle sich beim Umgang mit eigenen Bürgern nicht um die Reaktion des Auslandes kümmern.

• Der Horror-Prinz gab dabei einen klaren Hinweis, dass er zum Äußersten bereit sei. Der Informant der „New York Times“, der den Mitschnitt gelesen hat: „Er sagte, dass er keine halbherzigen Maßnahmen mag – sie nie mochte und auch nicht an sie glaubt.“

Reaktion aus Riad auf die Vorwürfe: ein umgehendes Dementi.

Turki Aldakhil, der Vertraute von Kronprinz MBS, erklärte: „Diese Vorwürfe sind kategorisch falsch. Sie sind die Fortsetzung mehrerer Bemühungen von verschiedenen Parteien, Seine Königliche Hoheit Prinz Mohammed bin Salman mit einem schrecklichen Verbrechen in Verbindung zu bringen. Diese Bemühungen werden sich als sinnlos herausstellen.”

Der regierungskritische Journalist Jamal Khashoggi (†59) war Anfang Oktober im Konsulat des Königreichs in Istanbul von einem extra angereisten 15-köpfigen Kommando erwürgt und zerstückelt worden. Er wollte in dem Konsulat Dokumente für seine Hochzeit holen, verließ das Gebäude aber nie wieder. Seine Leiche wurde bislang nicht gefunden.

Nach Darstellung der Führung in Riad ordneten der inzwischen entlassene Vize-Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der königliche Medienberater Saud al-Kahtani den Einsatz an. Kronprinz MBS sei nicht informiert gewesen, hieß es. Doch bleibt der Verdacht, dass er der eigentliche Verantwortliche ist.

UN-Beauftragte: Saudi-Regime verantwortlich

Hinzu kommt: Auch die Vereinten Nationen beschuldigen das Saudi-Regime. UN-Sonderberichterstatterin Agnès Callamard: Sie habe Beweise gesammelt, wonach Khashoggi das Opfer einer„brutalen und vorsätzlichen Tötung“ geworden sei – „geplant und ausgeführt von Vertretern des saudiarabischen Staates.“ Der Mord verlange die „dringliche Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft, einschließlich der UNO“.

Das erklärte Callamard am Donnerstag nach einem Besuch in der Türkei.

Sie war Ende Januar in die Türkei gereist und hatte sich dort unter anderem mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu getroffen. Sie verurteilte den Missbrauch der diplomatischen „Immunität“ durch Saudiaraber, um „ungestraft“ einen Mord zu begehen. Im Juni soll sie einen Bericht zu dem Brutalo-Mord vorlegen.

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