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Politik - 27.10.2018

Die Briefbomben-Spur führt nach Florida

Quelle: Reuters
1:05 Min.

Erste Hinweise nach dem Briefbomben-Alarm!

Auf der Suche nach dem Absender der Sprengsätze an Kritiker von US-Präsident Donald Trump (72) haben die Ermittler ein Postzentrum nahe Miami unter die Lupe genommen. Bombenentschärfer und eine Hundestaffel untersuchten am Donnerstag (Ortszeit) das Verteilzentrum in Opa-locka bei Miami.

Der Grund: Mindestens eins der verdächtigen Pakete habe das Postverteilzentrum passiert, berichtet der „Miami Herald“ unter Berufung auf Ermittler. Bei der Durchsuchung seien aber keine Bomben gefunden worden.

Mindestens fünf der zehn explosiven Päckchen trugen als Absender die Adresse des Büros der demokratischen Abgeordneten Debbie Wasserman-Schultz in Florida. Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen bestätigte gegenüber dem Sender „Fox“, dass einige Päckchen in Florida aufgegeben wurden. Das FBI geht davon aus, dass alle Pakete von einer Stelle abgeschickt worden sind.

Briefbomben an Obama, Clinton und Robert de Niro

Selbstgebaute Bomben und andere verdächtige Sprengsätze in Briefen sorgen seit Montag für Aufruhr in den USA. Die erste Sendung war am Montag an den Milliardär George Soros gerichtet gewesen, den viele Unterstützer Trumps verachten.

Am Mittwoch hatten weitere prominente Trump-Gegner – darunter Ex-Präsident Barack Obama (57), Ex-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton (71) und Schauspieler Robert de Niro (75) – Pakete mit Sprengsätzen erhalten.

Weitere Adressaten sind Obamas früherer Justizminister Eric Holder und die Abgeordnete Maxine Waters, die gleich mehrere Päckchen erhielt. Holder und Waters sind prominente Demokraten und Afroamerikaner. Zwei weitere waren an Obamas früheren Vizepräsidenten Joe Biden adressiert. Auch die angebliche Absenderin Debbie Wasserman-Schultz bekam die explosive Post.

„Es ist nach wie vor möglich, dass weitere Pakete geschickt wurden oder werden“, sagte FBI-Vizechef William Sweeney. Sicherheitsexperten sagten, ihr Ziel sei möglicherweise gewesen, Angst zu verbreiten und nicht zu töten. Denn bisher wurde niemand durch die Sprengsätze verletzt. Sicherheitsexperten vermuten daher, dass die Päckchen der Einschüchterung von Kritikern dienen sollen.

  • Attacken des Präsidenten

    Bringen die Briefbomben Trump jetzt unter Druck?

    Ein Unbekannter hat mit dem Versand mehrerer mutmaßlicher Rohrbomben mindestens sechs prominente Kritiker Trumps ins Visier genommen.

  • Nach Obama, Clinton und CNN

    Briefbombe jetzt auch bei Robert de Niro!

    Barack Obama, Hillary Clinton, der Nachrichtensender CNN, George Soros, und nun auch der Schauspieler Robert de Niro!

Eine der Bomben erreichte auch das New Yorker Büro von CNN. In der Vergangenheit hatte der Nachrichtensender US-Präsident Donald Trump immer wieder kritisiert. „So sieht das verdächtige Paket aus, das heute morgen beim Time Warner Center empfangen wurde, in dem CNN sein Büro in New York hat“, twitterte der Sender.

This is the suspicious package received this morning at the Time Warner Center, which houses the CNN New York bureau.

Police say the package appeared to be a “live explosive device.” It has now been removed and taken to a NYPD facility in the Bronx. https://t.co/WMndoOPcym pic.twitter.com/s5PEmvgzpz

— CNN (@CNN) October 24, 2018

Anleitung zu Bomben aus dem Internet

Reporter Gio Benitez von „ABC News“ zeigte auf seinem Twitter-Account ein weiteres Foto der Bombe, die bei CNN eingegangen war, auf dem das Nummerndisplay besser zu sehen ist, sowie eine Röntgenaufnahme der Rohrbombe.

Die Rohrbombe besteht aus einem schwarz-silbernen Zylinder aus PVC, zu sehen sind Drähte und schwarzes Klebeband. Eine Digitaluhr ist daran befestigt. Berichten zufolge war der Zylinder mit Schwefel als Sprengstoff und Glasscherben als Schrapnell verpackt. Eine Batterie sollte die Sprengladung zünden.

Die Anleitungen für den Bau solcher Sprengsätze seien im Netz weit verbreitet und fänden sich etwa auch in der Propaganda militanter Gruppen wie dem „Islamischen Staat“, sagte ein Beamter am Donnerstag.

New x-ray photos of some of the explosive devices: pic.twitter.com/e8QOxO0Nkr

— Gio Benitez (@GioBenitez) October 24, 2018

Trump gibt Medien Mitschuld

US-Präsident Trump hatte auf den Briefbomben-Terror verurteilt. „Jede Form der politischen Gewalt gehört nicht in die Vereinigten Staaten von Amerika“, sagte er auf einer Wahlveranstaltung in Wisconsin. Er sprach von „abscheulichen Taten“ und rief das Land zur Geschlossenheit auf: „In diesen Zeiten müssen wir uns vereinen.“

Gleichzeitig betonte der US-Präsident aber die Mitschuld der Medien an der aufgeheizten Stimmung, vor allem so kurz vor den Kongress-Wahlen in zwei Wochen. Die Medien seien in der Verantwortung, „die endlose Feindseligkeit sowie die konstant negativen und oft feindlichen Attacken und Artikel zu stoppen“.

Dabei wird Trump selbst von vielen Kritikern vorgeworfen, durch seine oft aggressive Rhetorik das politische Klima aufzuheizen und die Spaltungen in der US-Gesellschaft zu vertiefen. Immer wieder greift er auch kritische Medien an.

Zudem hat Trump selbst die Medien, die kritisch über ihn berichten, wiederholt als „Feinde des Volkes“ bezeichnet. Kürzlich lobte er einen Kongressabgeordneten gar für dessen gewaltsamen Angriff auf einen Journalisten.

FBI bestätigt Briefbomben

Trump gibt den Medien eine Teilschuld

Quelle: Reuters
2:24 Min.

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