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Wissen und Technik - 21.10.2018

KI beantwortet E-Mails: Neues Rubin-Handy imitiert Nutzer

Künstliche Intelligence tritt selten so „menschlich“ in Erscheinung wie beim chinesischen Roboter SOPHIA.


Android-Erfinder Andy Rubin entwickelt mit seiner Firma Essential ein neues Smartphone, das faszinierend und beängstigend zugleich ist. Denn das Gerät soll mittels KI den Nutzer imitieren und unter anderem selbstständig E-Mails beantworten.

Obwohl viele Menschen die Vorstellung ziemlich gruselig finden, mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) zu kommunizieren, ist Android-Erfinder Andy Rubin offenbar der Überzeugung, dass darin die Zukunft liegt. Denn einem Bericht von "Bloomberg" zufolge, entwickelt sein Unternehmen Essentials nach einem wenig erfolgreichen Smartphone jetzt ein Handy, dass per KI den Nutzer imitieren soll, um ihm Routineaufgaben abzunehmen.

Nutzer sollen mit dem Gerät vor allem per Sprache kommunizieren, weswegen es den Quellen des Informationsdienstes nach nur ein kleines Display hat. Es ist damit eher eine Ergänzung als ein Ersatz für herkömmliche Smartphones. Mit Essentials KI-Software soll das Gerät unter anderem in der Lage sein, selbstständig SMS-Nachrichten oder E-Mails zu beantworten, Termine einzutragen oder zu vereinbaren.

Viele Fragen offen

Weitere Details zu dem geheimnisvollen Essential-Handy nennt "Bloomberg" nicht, nur dass man mit dem Gerät auch ganz normal telefonieren kann. Klar ist aber, dass Nutzer dem Unternehmen sehr viele persönliche Daten anvertrauen müssen, damit das KI-Helferlein im Sinne des Erfinders funktionieren kann. Außerdem gibt es rechtliche Fragen, beispielsweise, ob es notwendig ist, Kommunikationspartner über den Bot-Einsatz zu informieren und wie dies umgesetzt werden könnte. Schließlich muss Rubin erst noch beweisen, dass seine KI mehr als die Assistenten von Amazon, Google, Microsoft oder Apple kann.

In einem Interview mit "Bloomberg" sagte Rubin im vergangenen Jahr, wenn man erreichen könne, dass das Smartphone zur virtuellen Version der Nutzer wird und Aufgaben selbstständig erledigt, könnten diese ihr Leben wieder genießen, ohne dauernd auf das Display ihres Handys zu starren. Rubin sieht in der Technik auch eine Möglichkeit, Suchtverhalten zu bekämpfen.

Vor allem dürfte es ihm aber darum gehen, seinem Unternehmen eine Marktnische zu erobern. Denn nicht nur das erste Essential Phone war ein Misserfolg, auch die Pläne für dessen Nachfolger und einen smarten Lautsprecher mussten auf Eis gelegt werden. Die Entwicklung des KI-Handys ist offenbar schon relativ weit fortgeschritten. "Bloomberg" schreibt, Rubin wolle im kommenden Januar auf der Elektronikmesse CES Industriepartnern einen Prototyp zeigen.

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