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Wirtschaft - 19.10.2018

Verurteilte Marihuana-Besitzer werden begnadigt

Freiheit für Cannabis!

Kanada will verurteilte Marihuana-Besitzer begnadigen!

Kanada ist seit Mittwoch das zweite Land der Erde mit totaler Marihuana-Freigabe. Kiffen ist legal. Davon sollen jetzt auch ehemalige Cannabis-Straftäter profitieren.

Die Begnadigungen sollen jene betreffen, die wegen des Besitzes von 30 Gramm Gras oder weniger bestraft worden seien und einen entsprechenden Akteneintrag hätten, heißt es aus Regierungskreisen.

  • Cannabis jetzt legal

    Kanada ist seit heute ein Kiffer-Paradies

    Seit heute ist Kanada das zweite Land der Erde mit totaler Marihuana-Freigabe, egal ob als Medizin oder einfach nur zum Spaß.

Ralph Goodale (69), Minister für öffentliche Sicherheit, wollte sich zum genauen Gesetzes-Rahmen noch nicht äußern. Er kündigte in einer Pressekonferenz aber an, dass an einer neuen Rechtsordnung gearbeitet werde: „Menschen, die für den Besitz von geringen Cannabis-Mengen einen Eintrag erhalten haben, sollten die Last und das Stigma des Eintrags ablegen können.“

Für verurteilte Cannabis-Straftäter kann das große Auswirkungen auf den Zugang zu Jobs, Bildung und Wohnen haben. Der genaue Fahrplan soll in den nächsten Wochen vorliegen.

Premierminister Justin Trudeau (46) und Goodale betonten, dass die Begnadigung nur für Personen in Frage kommt, die ihre Strafe bereits verbüßt haben.

Ob Cannabis-Straftäter zu einem späteren Zeitpunkt aus Gefängnissen entlassen und/oder ihnen die Geldstrafe zurückerstattet wird, ist derzeit nicht bekannt.

Der Strafkatalog:

Diese Strafen drohten Cannabis-Besitzern bis zum 17. Oktober:

▶︎ Erstmaliges Vergehen: Die Strafe für den Besitz von 30 Gramm Cannabis liegt bei 1000 Kanadischen Dollar (670 Euro) – und/oder sechs Monaten Haft.

▶︎ Zweites Vergehen: 2000 Dollar (1340 Euro) und/oder sechs Monate Gefängnis.

Die Weitergabe von Cannabis an Minderjährige, der Weiterverkauf und das Anbauen von zu vielen Pflanzen stehen weiterhin unter Strafe.

Die Cannabis-Revolution

Schon jetzt sind die Kanadier eifrige Konsumenten – besonders die jüngere „Millennial“-Generation. 2017 etwa wurden 3,8 Milliarden Euro ausgegeben, 800 Euro pro Nutzer. Das meiste Geld floss jedoch in den Schwarzmarkt.

Seit dem 17. Oktober, den die Kanadier jetzt als „Legalization Day“ feiern, dürfen staatlich lizenzierte Geschäfte Marihuana-Produkte an Kunden ab 18 Jahren verkaufen. Es entsteht ein reguläres Business mit Steuerabgaben und strikten Regeln.

Riesige Rauchschwaden werden aber noch nicht erwartet: Aus bürokratischen Gründen eröffneten am Mittwoch in den zehn Provinzen nur eine begrenzte Zahl an Kiffer-Shops. In Ontario wird der Verkauf sogar erst im kommenden Frühjahr beginnen.

Das Mindestalter für den Cannabis-Kauf liegt je Provinz zwischen 18 und 19 Jahren.

Der globale Markt mit legalen Marihuana-Produkten soll bis 2020 um 230 Prozent auf einen Jahresumsatz von 32 Milliarden Dollar (27,5 Mrd. Euro) klettern, rechnete die Firma Arcview Market Research aus. Der nordamerikanische Marihuana-Index, in dem zehn Cannabis-Unternehmen zusammengefasst sind, stieg in den letzten zwölf Monaten um 71,49 Prozent, so die Website „Investopedia“.

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