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Wirtschaft - 13.12.2018

Gibt‘s vor Weihnachten noch mal Bahn-Streiks?

Gibt es doch noch eine Lösung im Bahn-Streit?

Bis in die Nacht haben die Deutsche Bahn und die beiden Gewerkschaften EVG und GDL verhandelt – ohne Ergebnis. Heute geht es weiter.

Bis zum späten Donnerstagmittag befanden sich die Streit-Parteien allerdings noch nicht zurück am Verhandlungstisch, sondern in der internen Abstimmung, wie beide gegenüber BILD bestätigten. Erst am Nachmittag gingen die Gespräche in großer Runde weiter.

„Wir müssen schauen, wo wir hinkommen. Es ist Bewegung drin“, so EVG-Sprecher Uwe Reitz. „Wir sind bestrebt, heute ein Ergebnis hinzukriegen.“ Man werde den „Gesprächsfaden so lange aufrecht erhalten wie es geht“. Zuvor machte er aber auch klar: „Das Angebot muss stimmig sein.“

Sollte es doch nicht zu einer Einigung kommen, könnten weitere Streiks drohen, womöglich noch vor Weihnachten. Die Fahrgäste würde das vor den Festtagen besonders hart treffen.

Bahn spricht von „deutlichem Sprung“

▶︎ Das will die Bahn verhindern. Das neu unterbreitete Angebot sei wesentlich besser als das ursprüngliche.

Eine Bahn-Sprecherin zu BILD: „Wir haben ein 8-Prozent-Paket vorgelegt mit Verbesserungen wie Lohnerhöhung, betrieblicher Altersvorsorge und Zulagen.“ Und weiter: „Im Vergleich zu letzter Woche ist es ein deutlicher Sprung“, den die Bahn gemacht habe.

Die EVG hatte ursprünglich wie die konkurrierende Lokführergewerkschaft GDL 7,5 Prozent mehr Geld gefordert. Das erste Angebot der Bahn sah zwei Anhebungen vor: 2,5 Prozent zum 1. März 2019, weitere 2,6 Prozent zum 1. Januar 2020, bei einer Vertragslaufzeit von 29 Monaten. Für die Monate Oktober 2018 bis Februar 2019 sollte eine Einmalzahlung von 500 Euro hinzukommen.

Am Donnerstagmorgen wurde laut einer Bahn-Sprecherin „in Einzelgesprächen abgecheckt“, wie es weitergehen kann.

Was am Ende bei den Verhandlungen rauskomme, könne man natürlich nicht sagen. Aber sie machte klar: „Die Tarifpartner haben gesagt, sie wollen nicht mehr streiken. Da gehe ich fest von aus, wir nehmen sie beim Wort.“

Gespräche abgebrochen

Zum Hintergrund: Die Deutsche Bahn legte am Mittwoch ein neues Angebot an die Gewerkschaften vor und wollte so Bewegung in die schwierigen Verhandlungen bringen. Ein Kompromiss kam zunächst nicht zustande.

Unklar ist, wie sich die Lokführergewerkschaft GDL positioniert. Mit ihr laufen nämlich zurzeit keine Verhandlungen mehr. Klaus Weselsky, Chef der GDL, sprach im SWR von „Taktiererei“ seitens der Bahn, das Angebot sei nicht besser als das alte. Die Bahn-Sprecherin wies „Weselskys Wortwahl“ gegenüber BILD zurück. Die GDL will die neue Bahn-Offerte erst mal prüfen.

Die EVG hatte am Montag zu einem Warnstreik aufgerufen, der den Zugverkehr in weiten Teilen Deutschlands lahmlegte. Eines der Haupt-Streitpunkte war zuletzt, wie hoch die Lohnsteigerung ausfallen soll.

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    Deutsche Bahn macht neues Tarifangebot

    Im Tarifstreit der Deutschen Bahn gibt es bisher wenig Bewegung. Eine schnelle Lösung des Konfliktes ist nicht absehbar.

  • Keine Reue nach Warnstreik

    Schämen Sie sich nicht, Herr Bahn-Schreck?

    Alexander Kirchner (62) ist Chef der Bahn-Gewerkschaft EVG, die mit ihrem Warnstreik am Montag halb Deutschland lahmgelegt hatte.

EVG-Chef Alexander Kirchner sagte am Dienstag im BILD-Interview, dass man natürlich an die Fahrgäste und Pendler denke. „Unser Streik richtet sich ja nicht gegen die Reisenden.“ Er richte sich gegen die Bahn als Arbeitgeber. Dass es aber keine weiteren Warnstreiks geben werde, konnte Kirchner aber nicht ausschließen: „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“

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