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Welt - 13.03.2019

Eklat bei Einsatz: Golf-Fahrer bedroht Feuerwehrmänner massiv – neue Details

Kaum zu glauben: Ein Golf-Fahrer behindert die Feuerwehr bei einem Einsatz in Mühlheim. Er bedroht und beleidigt die Rettungskräfte, die nicht zum Einsatz fahren können.

Update, 13. März, 13.25 Uhr: Die Polizei in Mühlheim hat die Anzeige gegen den VW-Golf-Fahrer aufgenommen und ermittelt in alle Richtungen. Dabei sucht sie vor allem Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben. Viele Hinweise sind noch nicht eingegangen, erklärte eine Sprecherin der Polizei.

Golf-Fahrer bedroht Rettungskräfte – Erstmeldung vom 12.3.19 

Mühlheim – Bricht ein Feuer aus, geht es um Sekunden. Jede Behinderung eines Einsatzes kann Menschenleben gefährden. Umso unverständlicher, warum ein Mann am Montagmittag die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr massiv behindert hat. Gegen 12.50 Uhr blockiert ein Golf-Fahrer die Durchfahrt. Nach mehrmaligen Hinweisen wird der Mann ausfallend und droht den Brandschützern. Das Erreichen des Einsatzortes war zunächst nicht möglich, auch die Wasserversorgung konnte erst später hergestellt werden.

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Nach dem Alarm, in einer Wohnung an der Querstraße sei ein Feuer ausgebrochen, machen sich die Einsatzkräfte der Wehr sofort auf den Weg. Auch Stadtbrandinspektor Lars Kindermann fährt mit seinem Dienstwagen zur Einsatzstelle und parkt sein Fahrzeug an der Kreuzung Händelstraße, Ecke Querstraße in Richtung B43. Ein Einsatzleitwagen ist bereits vor Ort, die Mannschaft hat mit den Erkundungen begonnen.

Golf-Fahrer zur Feuerwehr: "Verpiss dich du A…!"

Besagter Mann lenkt seinen VW die Querstraße – von der Ringstraße kommend – Richtung Friedensstraße. In dem Moment kommt das Löschfahrzeug aus Richtung Friedensstraße. Kindermann weist den Golf-Fahrer daraufhin, in die Händelstraße abzubiegen. Darauf reagiert der Mann allerdings nicht, fährt auf einen Stromverteilerkasten zu und blockiert so die Anfahrt des Löschfahrzeuges. Kindermann versucht erneut, den Mann auf den Einsatz aufmerksam zu machen, dieser reagiert wieder nicht. Der Stadtbrandinspektor geht zu dessen Wagen und klopft an der Beifahrerseite gegen die B-Säule, um auf sein Anliegen hinzuweisen.

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Der kurzhaarige Mann hält abrupt an, steigt aus, läuft mit erhobenen Armen auf Kindermann zu und brüllt: „Warum schlägst du gegen mein Auto, ich nehme dich auseinander, verpiss dich du Arsch!“ Kindermann bleibt ruhig, versucht den Mann erneut mit Worten zu erreichen. Er möge seinen Pkw wegfahren, weil er den Einsatz behindere. Die Antwort: „Was willst du, ich haue dir in die Fresse, du hast gegen mein Auto geschlagen, komm doch!“

Mann kommt nicht zur Ruhe: Es folgen weitere Beschimpfungen

Der Dietesheimer Wehrführer Stefan Lipke und ein DRK-Mitarbeiter kommen hinzu und bitten den Mann um Einsicht, was in erneuten Beschimpfungen gipfelt. Der Golf-Fahrer wird zunehmend aggressiver. Auffällig sei dessen Akzent gewesen, schildert Kindermann. Den DRK-Mitarbeiter pöbelt er an: „Du kleine fette Sau, was willst du, dich nehme ich auseinander oder poliere dir die Fresse.“ Auch Lipke gegenüber wird er ausfallend: „Komm doch, dich nehme ich auch auseinander!“

Anschließend steigt der sportlich gekleidete, etwa 1,80 bis 1,85 Meter große Mann laut lamentierend in seinen Golf und fährt mit hoher Geschwindigkeit die Händelstraße in Richtung Hoffmannstraße davon. Die ganze Zeit des etwa zehn Minuten währenden Eklats saß eine Frau auf dem Beifahrersitz des Golfs. Eine weitere Beschreibung der Begleiterin gibt es bislang nicht.

Polizei ermittelt gegen den Pöbler

Kindermann sagt nach dem Vorfall gegenüber der Polizei, die die Ermittlungen aufgenommen hat: „Die bedrohliche Haltung, seine Ankündigungen und auch die Sprache und Wortwahl haben sehr ernst und insbesondere bedrohlich geklungen.“ Diese Art der Beleidigungen gegen Ehrenbeamte des Landes Hessen seien so nicht hinnehmbar. Der Stadtbrandinspektor betont zudem: „Ein Durchkommen des Löschfahrzeuges war nur mit erheblichen Fahrmanövern möglich.“ Der Vorfall hat die Einsatzkräfte zehn Minuten gekostet.

Glück im Unglück, dass es sich bei dem Feuer in der Wohnung an der Querstraße letztendlich um einen technischen Defekt an einer Klingel gehandelt hat. Diese habe vor sich hin geschmort und den Rauchmelder ausgelöst, berichtet Kindermann. Ein Feuer, wovon zunächst ausgegangen wurde, gab es nicht. Zeugen des Vorfalls melden sich auf der Mühlheimer Wache unter Telefonnummer 06018/ 60000.

Von Ronny Paul

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