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Politik - 21.10.2018

Merkel: Parteiinterne Nörgelei bedroht CDU-Status als Volkspartei

„Dann werden wir den Rang als Volkspartei verlieren“

CDU-Chefin Angela Merkel hat ein Ende der parteiinternen Diskussion über das schlechte Bundestagswahlergebnis von 2017 und vor allem der Flüchtlingskrise von 2015 gefordert.

CDU-Chefin Angela Merkel: Die Kanzlerin fordert das Ende der Debatte über die Flüchtlingspolitik im Jahr 2015. (Quelle: Reuters)


In den Umfragen verliert die Union immer mehr in der Wählergunst. Kanzlerin Merkel glaubt den Grund dafür gefunden zu haben: Statt ständig über die Flüchtlingskrise zu reden, müsse die CDU wieder Optimismus verbreiten. 

CDU-Chefin Angela Merkel hat ein Ende der parteiinternen Diskussion über das schlechte Bundestagswahlergebnis von 2017 und vor allem der Flüchtlingskrise von 2015 gefordert. Sicher gebe es in der Migrationspolitik noch Probleme, vor allem aber riesige Fortschritte seit 2015, sagte Merkel auf dem Parteitag der CDU Thüringen in Leinefelde-Worbis.

„Wenn wir uns für den Rest des Jahrzehnts damit beschäftigen wollen, was 2015 vielleicht so oder so gelaufen ist und damit die ganze Zeit verplempern, dann werden wir den Rang als Volkspartei verlieren“, warnte die CDU-Chefin. „Deshalb fordere ich, dass wir uns jetzt um die Zukunft kümmern“, fügte sie hinzu und verwies etwa auf die nötige Innovationspolitik.

Merkel: Nur optimistische Parteien attraktiv für Wähler 

In ihrer halbstündigen Rede kam Merkel mehrfach auf den Punkt zurück, dass die CDU sich nicht zu sehr mit sich selbst beschäftigen dürfe. „Seit einem Jahr beschäftigen wir uns in viel zu hohem Maße damit, ob wir beleidigt sein sollen über das Wahlergebnis“, sagte sie mit Blick auf die Bundestagswahl. Attraktiv seien für Wähler aber nur Parteien, die optimistisch in die Zukunft blickten. „Nur dafür werden wir gewählt, für nichts anderes. Die Menschen wollen von uns, dass wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken, ohne uns die Welt schön zu malen.“ Angst sei ein schlechter Ratgeber.

Merkel erhielt am Ende stehende Ovationen der thüringischen CDU-Delegierten. Hintergrund der Mahnungen sind Flügelkämpfe innerhalb der CDU und die wiederholten Angriffe der CSU in der Flüchtlingspolitik. Thüringens CDU-Chef Mike Mohring hatte zuvor gefordert, dass die CDU, die CSU und die große Koalition aufhören müssten, ständig zu streiten. Er sprach sich gegen eine Personaldebatte in der CDU aus. 

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