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Politik - 17.11.2018

Horror-Scheich befahl den Mord an Khashoggi

Der US-Geheimdienst CIA hält Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman (33) für den Auftraggeber des Mordes an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi. Das berichtet die „Washington Post“.

Demnach haben US-Regierungsvertreter der CIA-Einschätzung eine hohe Glaubwürdigkeit attestiert. Die Saudi-Regierung dagegen hat eine Verstrickung des Kronprinzen in den Mord an Khashoggi stets bestritten.

„Ich ersticke!“

Das waren die letzten Worte des Journalisten Khashoggi

Quelle: Reuters
2:39 Min.

▶︎ „Die USA sind entschlossen, all diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die für diese Tötung verantwortlich sind“, sagte Pence am Samstag am Rande des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) in Papua Neuguinea.

▶︎ Die Tötung Khashoggis sei eine „Gräueltat“ und ein „Angriff auf eine freie und unabhängige Presse“, sagte Pence. Zu geheimen Informationen wollte er sich nicht äußern. „Wir werden uns an die Fakten halten“, sagte der US-Vizepräsident.

Sollten sich die Erkenntnisse der CIA bestätigen, würden diese den Angaben der Staatsanwaltschaft von Riad direkt widersprechen. Diese hatte den Kronprinzen zuletzt von dem international vielfach vorgebrachten Verdacht freigesprochen, die Tötung angeordnet zu haben.

Die CIA-Erkenntnisse drohen die Beziehungen zwischen den USA und dem wichtigen Verbündeten Saudi-Arabien weiter zu belasten. Pence versicherte am Samstag zugleich, die USA wollten einen Weg finden, „die starke und historische Partnerschaft“ mit Saudi-Arabien zu bewahren.

So soll der Mord abgelaufen sein

Am 2. Oktober war der „Washington Post“-Journalist und Regime-Kritiker Khashoggi in das saudische Konsulat in Istanbul gegangen. Dort wollte er Dokumente für seine bevorstehende Hochzeit abholen – heraus kam Kashoggi allerdings nicht mehr. Denn in der Botschaft wartete schon ein 15-köpfiges Kommando, darunter viele enge Mitarbeiter des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (33). Sie erstickten Khashoggi mit einer Plastiktüte.

Tonaufnahmen des türkischen Geheimdienstes zufolge habe die Ermordung etwa sieben Minuten gedauert. Danach legte das Spezialteam die Botschaft mit weiteren Plastiktüten aus, um Khashoggis Leiche zu zerstückeln.

15 Minuten lang zerteilte Salah Muhammed A. Tubaigy (47), der Chef forensischer Beweisaufnahme des saudischen Innenministeriums, den leblosen Körper mit einer Knochensäge.

  • Im Fall Khashoggi

    USA verhängen Sanktionen gegen 17 Saudis

    Im Fall des getöteten saudischen Journalisten
    Jamal Khashoggi in Istanbul hat die US-Regierung Sanktionen gegen 17 Saudis verhängt.

  • Tonband nach Khashoggi-Mord

    „Sag deinem Boss, das Werk ist vollbracht“

    Neue pikante Details zum Mord am Saudi-Kritiker Jamal Khashoggi. Es soll Mitschnitte eines Telefonats aus dem Saudi-Konsulat geben.

Die Reaktion der Saudis nach dem Mord

Die saudiarabische Staatsanwaltschaft hat für fünf Beschuldigte in dem Fall die Todesstrafe gefordert. Die USA planen Sanktionen gegen 17 Staatsbürger Saudi-Arabiens. Nach Auskunft einer mit dem Vorhaben vertrauten Person sind unter anderem ein ehemaliger hochrangiger Berater von Kronprinz Salman betroffen sowie der saudiarabische Generalkonsul in der Türkei, Mohammed Alotaibi.

Saudi-Arabien hatte aber immer wieder betont, es gebe keine Hinweise auf eine Beteiligung von Mitgliedern des Königshauses.

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