Home Politik „Deutschland könnte Trumps Lieblingsland werden“
Politik - 29.04.2019

„Deutschland könnte Trumps Lieblingsland werden“

Quelle: BILD
7:23 Min.

US-Botschafter Richard Grenell (52) hat im Gespräch mit BILD die deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen gelobt und Deutschland eine besondere Beziehung zu US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellt.

▶︎ „Die deutsche Wirtschaft ist die stärkste in Europa. Ich sage es immer wieder und ich glaube es wirklich: Deutschland hat das Potenzial, Trumps Lieblingsland zu werden – denn wir sprechen dieselbe Sprache“, sagte Grenell im BILD-Talk „Die richtigen Fragen“.

Die deutsche Wirtschaft laufe sehr gut, sie sei die beste in Europa: „Das ist die Sprache, die Trump spricht – Jobs und Wirtschaft“, erklärte der US-Botschafter.

▶︎ Grenell gab der EU außerdem die Empfehlung, sich an den USA ein Beispiel zu nehmen: „Im letzten Quartal ist die US-Wirtschaft um 3,2 Prozent gewachsen. Unsere Deregulierung hat wirklich gegriffen. Unternehmen wollen ein Teil dessen sein, was in den USA passiert. Ich denke, Brüssel könnte davon lernen.“

▶︎ Von Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks höre er immer wieder Unbehagen, weil China geistiges Eigentum stehle und es dort keinen Rechtsstaat gebe, sagte Grenell: „Wenn es in China ein Urteil gegen ein Unternehmen gibt, dann gibt es nicht die Möglichkeit, dagegen vorzugehen, man kann es nicht juristisch anfechten. Das ist nur einseitig. Und die Menschen beginnen zu realisieren, dass die Strategie des Engagements, die wir bisher mit China hatten, nicht funktioniert. Wir müssen alle härter sein!“

„Wir stehen hinter den 16 europäischen Ländern, die gegen Nord Stream 2 sind“

In der Debatte über die umstrittene russische Pipeline Nord Stream 2 hat sich Grenell erneut klar hinter die Projekt-Gegner gestellt: „Wir konzentrieren uns darauf, dass es 16 europäische Länder gibt, die gegen Nord Stream 2 sind. Wir stehen hinter diesen 16 europäischen Ländern.“

Dass sich EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber ebenso positioniere, sei für ihn eine logische Konsequenz, sagte Grenell: „Es ist nicht überraschend, dass jemand, der in Europa Führung übernehmen will, gegen Nord Stream 2 ist.“

▶︎ Grenell rief außerdem dazu auf, nicht nur die deutsche Betrachtungsweise zu beachten, sondern auch die europäische: „Es gibt 16 Länder, die dagegen sind und das zum Ausdruck gebracht haben. Sie argumentieren, dass eine Diversifizierung bei der Energie wichtiger ist – und das ist auch unsere Position.“

Für jeden, der im Blick habe, was Europa will und was für Europa am besten ist, sei es eine klare Angelegenheit.

▶︎ Gleichzeitig verurteilte er die russische Vorgehensweise in Europa: „Wir haben bösartige Aktivitäten auf europäischem Boden beobachtet. Es gibt 24 Ukrainer, 24 Europäer, die seit über 150 Tagen in einem russischen Gefängnis sitzen. Ich denke, dass das ungeheuerlich ist.“

  • Jubel der US-Waffenlobby

    Trump zerreißt UN-Vertrag zum Waffenhandel

    Bei der Jahresversammlung der US-Waffenlobby NRA hat der US-Präsident die Unterschrift seines Landes für nichtig erklärt.

  • Mehr Tote als durch AIDS

    Scheitert Trump beim Kampf gegen die Drogen-Krise?

    Der Missbrauch von Opioiden und anderen harten Drogen ist eines der größten gesellschaftlichen Probleme in den USA.

„Trump hat uns wirklich beigebracht, wie man neue Menschen erreicht“

Botschafter Grenell schilderte im BILD-Talk zudem, wie er seine Aufgabe als Botschafter betrachtet. Für ihn sei es vor allem wichtig, neue Menschen mit politischen Themen zu erreichen und für die transatlantische Beziehung zu gewinnen – nicht aber, immer mit den gleichen zu reden.

Jemand wie ich, der schwul ist, der ein schwuler Konservativer ist, der anders ist – das sind die Menschen, die mehr einbezogen und gestärkt werden sollten.
Es geht darum, dass es nicht nur die typischen Stimmen sind, sondern die, die sonst nicht einbezogen waren“, sagte Grenell.

▶︎ Der US-Botschafter erläuterte sein Ziel an einem konkreten Beispiel:
„Eine der aufregendsten Sachen in meinem Job ist es, wenn ich Menschen in der Botschaft empfange und frage: ,Waren Sie schon mal hier?‘ Und wenn sie sagen: ,Nein, ich war noch nie hier‘ – dann freut mich das sehr. Aber wenn ich bemerke, dass es immer die gleichen Menschen sind und die mir erzählen, dass sie schon häufig da waren, dann stört mich das. Dann denke ich, dass wir immer zu den gleichen Menschen sprechen. Das ist nicht mein Job.“

Vielmehr sei es seine Aufgabe, die USA zu repräsentieren und neue Menschen zu erreichen: „Und um das zu tun, muss man Grenzen überwinden. Man muss mit neuen Menschen sprechen. Präsident Trump hat uns wirklich beigebracht, wie man neue Menschen erreicht.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

„Torpedo Attacke! Torpedo Attacke!“

++ Tanker-Krise im Golf von Oman ++ BILD dokumentiert den dramatischen SOS-Ruf ++ Großbrit…