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Wissen und Technik - 01.12.2018

Bis zu 100.000 Headsets: US-Militär setzt Microsofts Hololens auf

Die ukrainische Armee setzt die Hololens bereits in einem Panzer-System ein.


Die US-Armee bestellt bei Microsoft bis zu 100.000 Hololens-Headsets, zuvor muss der Hersteller aber die Leistungsfähigkeit der Augmented-Reality-Brille verbessern. Auch Armeen anderer Länder experimentieren mit der Hololens.

Ob es einem gefällt oder nicht, ist es oft das Militär, das einer Technologie zum Durchbruch verhilft. Denn das erkennt früher als die freie Wirtschaft deren Potenzial. So scheint auch die Augmented Reality (AR) einen entscheidenden Impuls durch den militärischen Einsatz zu erhalten. "Bloomberg" berichtet, Microsoft habe eine Ausschreibung der U.S Army in Höhe von 480 Millionen Dollar gewonnen, die vorsieht, die Truppe mit Hololens-Headsets auszurüsten.

"Verbesserte Tödlichkeit"

Insgesamt könnte das US-Militär bis zu 100.000 AR-Headsets bestellen. Zuvor müsse Microsoft aber die Hololens verbessern, schreibt "Bloomberg". So wünsche sich der Auftraggeber unter anderem Nachtsicht- und Wärmebild-Funktionen, die Erfassung von Vitalwerten des Soldaten, einen Gehörschutz und die Messung von Erschütterungen. Innerhalb von zwei Jahren sollen zunächst 2500 Geräte geliefert werden, bevor der Deal zum Großauftrag wird. Ziel des US-Militärs ist laut Ausschreibung ein Gerät, das "die Tödlichkeit, Mobilität und Situationsbewusstsein in einem Maße erhöht, das nötig ist, um gegenwärtigen und künftigen Gegnern überlegen zu sein".

Doch die USA sind nicht das einzige Land, dessen Militär an der Hololens Gefallen gefunden hat. So setzt die ukrainische Armee die AR-Brille in einem von Limpid Armor entwickelten System ein, um Panzerbesatzungen über am Rumpf ihres Kampffahrzeugs befestigte Infrarotkameras einen Rundumblick zu ermöglichen. Israel und Australien verwenden die Hololens für Training und Planung.

Mitarbeiter protestieren

Microsofts militärisches Engagement ist umstritten – auch nicht in der eigenen Belegschaft. Unter anderem unterzeichneten Angestellte des Unternehmens eine Petition gegen einen Vertrag mit der US-Einwanderungsbehörde, der möglicherweise auch den Einsatz von Microsofts Künstlicher Intelligenz (KI) vorsieht. Im Oktober forderten Mitarbeiter in einem offenen Brief ihren Arbeitgeber auf, sich nicht für das "Project JEDI" zu bewerben, bei dem es darum geht, Cloud-Dienste für das US-Militär aufzubauen.

Microsofts Präsident und Leiter der Rechtsabteilung Brad Smith erteilte den Forderungen allerdings eine klare Absage "Wir glauben an eine starke Verteidigung der Vereinigten Staaten und wir wollen, dass die Menschen, die sie verteidigen, die beste Technologie zur Verfügung haben, die diese Nation zu bieten hat, auch die von Microsoft", schrieb er in einem Blogpost. Er bot betroffenen Mitarbeitern an, in eine andere Abteilung zu wechseln, wenn sie nicht damit einverstanden sind.

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