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Wirtschaft - 02.12.2018

„Wir leben nicht davon,Filialen zu schließen“

Am Freitag haben die beiden Kaufhausketten Kaufhof und Karstadt fusioniert. Dem Österreicher Rene Benko („Signa“) gehören 50.01, dem kanadischen Handelskonzern HBC 49,99 Prozent des neuen Warenhauskonzern mit 32 000 Mitarbeitern und europaweit 243 Kaufhäusern (fünf Milliarden Euro Umsatz).

In BILD am SONNTAG erklärt der bisherige Karstadt- und neue Konzernchef beider Ketten, Stephan Fanderl (55), welche Pläne er mit dem neuen Warenhauskonzern hat.

BILD am SONNTAG: Viele Mitarbeiter, Kunden und Städte haben Angst, dass jetzt Doppelstandorte geschlossen werden. Wie sieht das neue gemeinsame Zukunftskonzept des neuen Warenhauskonzerns aus?

Stephan Fanderl: „Wir leben nicht davon, Filialen zu schließen, sondern davon, sie erfolgreich zu betreiben. Wir haben bei Karstadt gezeigt, dass wir um jede einzelne Filiale kämpfen. Inzwischen eröffnen wir wieder Filialen wie zuletzt im Oktober in den Gropius-Passagen in Berlin. Auch bei Kaufhof wird es ein harter Kampf, jede einzelne Filiale zurück in die schwarzen Zahlen zu führen. Aber die Filialen sind und bleiben das Herzstück. Umfangreiche Schließungen wird es nicht geben.“

  • KARTELLAMT STIMMT ZU

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    Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für die Fusion der Warenhausketten Karstadt und Kaufhof gegeben. Das teilte die Wettbewerbsbehörde mit.

  • Ausverkauf läuft

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    Das Karstadt-Haus in Leipzig schließt früher als bisher geplant. Der letzte Verkaufstag sei voraussichtlich der 31. Januar.

Es heißt, Kaufhof hätte ohne den Zusammenschluss bald vor der Insolvenz gestanden.

Fanderl: „Lassen Sie es mich so formulieren: Eine Fusion vor zwei oder mehr Jahren hätte dem Kaufhof wesentlich besser getan.“

Angeblich sollen durch die Fusion 5000 Stellen eingespart werden …

Fanderl: „Solche Spekulationen helfen nicht, sondern machen Menschen Angst. Natürlich wird es Veränderungen geben. Aber diese werden immer geprägt sein von wirtschaftlicher Notwendigkeit und sozialer Verträglichkeit.“

Bleiben die Namen Kaufhof und Karstadt erhalten – und wo wird die neue Konzernzentrale sein?

Fanderl: „Beide Marken bleiben – es sind extrem kraftvolle und bekannte Namen. Die Entscheidung der Zentrale ist noch offen. Beide Standorte, sowohl Essen als auch Köln, kommen in Betracht. Wir führen gerade eine Bewertung durch und wir werden dann zusammen mit den Gesellschaftern Anfang 2019 zu Entscheidungen kommen.“

Sind die Deutschen in Kauflaune oder noch zurückhaltend?

Fanderl: „Die ersten Wochen verliefen gut. Die Deutschen geben wieder mehr Geld aus. Wir sehen, dass Schenken Spaß macht und wollen dabei eine ganz wesentliche Rolle spielen.“

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