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Wirtschaft - 07.06.2019

Totaler Vegansinn an der Börse

Papiere der Kult-Burger-Firma werden so heiß gehandelt wie Frittenfett

Veggie-Wahn an der Börse!

Die US-Firma Beyond Meat mischt den Lebensmittelmarkt mit veganen Burgern auf – und sorgt mit den ersten Geschäftszahlen für den nächsten Riesen-Hype an der New Yorker Börse. Die Aktie ging daraufhin nachbörslich zeitweise um fast 20 Prozent nach oben und kletterte auf über 115 Dollar (103 Euro)!

Beyond Meat wird gerade so heiß gehandelt wie Frittenfett – totaler Vegansinn an der Börse!

Erst vor vier Wochen hatte Beyond Meat sein Aktien-Debüt. Seitdem hat sich der Wert der Aktie mehr als vervierfacht. Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Jahresvergleich um satte 215 Prozent auf 40,2 Millionen Dollar (35,6 Mio Euro) – damit haben sich die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht.

Der Verlust nahm zwar von 5,7 Millionen Dollar um knapp 16 Prozent auf 6,6 Millionen Dollar zu, trotzdem übertrafen die Ergebnisse die Erwartungen. Der Markt ist definitiv im Vegan-Rausch. Dass die Firma derzeit noch keinen Gewinn macht, stört die Anleger offenbar kaum. Die Ergebnisse zeigten den „großen Wunsch der Verbraucher nach Fleisch-Alternativen“, sowohl in den USA als auch international, sagte Unternehmenschef Ethan Brown.

Die Aktie von Beyond Meat

Hier sehen Sie den Aktienkurs von Beyond Meat seit Börsenstart

Beyond Meat ging Anfang Mai an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq, was eine der erfolgreichsten Premieren seit Jahren war. Der Ansturm auf die Aktien riss bisher nicht ab, der Kurs lag zuletzt mehr als 300 Prozent über dem Ausgabepreis.

Was hinter dem Hype steckt

Beyond Meat wurde 2009 im kalifornischen El Segundo gegründet und stellt Fleischalternativen auf pflanzlicher Basis her – tierische Zutaten sind komplett tabu. Die Idee von Chef Ethan Brown: Rindfleisch, Hühnerfleisch oder Schweinewurst werden durch eine auf Proteinen basierenden Produkt-Palette ersetzt.

▶︎ Zum Einsatz kommen dabei Mixturen aus Proteinen von Erbsen, Reis und Mungobohnen, Kokosöl und Zutaten wie Kartoffelstärke, Apfelextrakt, Sonnenblumen-Lecithin, Granatapfel-Pulver, sowie eine Reihe von Vitaminen und Mineralien.

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In den USA kennt man die Burger schon länger, auch in Restaurants kann man sie bestellen. In Deutschland gibt es den Hype spätestens, seit der Discounter Lidl Ende Mai die Patties in seine Regale nahm.

In vielen Filialen waren sie binnen Minuten ausverkauft, der Ansturm war einfach zu groß. Neben Lidl verkauft sonst nur noch die Großhandelskette Metro die Burger.

  • BILD hat's getestet

    Schmeckt der Erbsen-Burger wirklich nach Fleisch?

    An der Hauptwache gibt’s jetzt den „Beyond Burger“ – ein Erbsenprotein-Patty. Soll wie richtiges Fleisch munden und auch so aussehen.

Hollywood-Stars sind Investoren

Was dem Start-up außerdem zum Erfolg verholfen haben dürfte: die Firma hat sich die Unterstützung aus Hollywood gesichert. Promis wie Microsoft-Mitgründer Bill Gates und Hollywood-Star Leonardo DiCaprio sind Investoren und Fürsprecher. Sie profitieren nun vom Börsen-Hype – genauso wie in Deutschland FDP-Chef Christian Lindner, der ebenfalls Aktien hat.

Klein gedacht, lieber @ulfposh. Als glücklicher Aktionär von @BeyondMeat freue ich mich über den Erfolg! 💪🏼👍 Als liberaler Politiker bin ich aber weiter für Wahlfreiheit der Konsumenten. Fleischkonsum kann klimaneutral werden – durch technische/natürliche Kompensation de CO2. CL https://t.co/YEegZab5zM

— Christian Lindner (@c_lindner) May 30, 2019

Beim Börsengang hatte Beyond Meat rund 240 Millionen Dollar erlöst und war dabei insgesamt mit knapp 1,5 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) bewertet worden. Zum Vergleich: Inzwischen hat Beyond Meat einen Börsenwert von über 5,7 Milliarden Dollar erreicht.

Allerdings: Finanzprofis warnen angesichts der rasanten Kursrally vor Rückschlägen. Trotzdem scheint zumindest ein Ende des starken Umsatzwachstums erst einmal nicht in Sicht.

Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Beyond Meat im Quartalsbericht deshalb auch zuversichtlich und stellte Erlöse in Höhe von 210 Millionen Dollar in Aussicht, im vergangenen Jahr waren es noch 88 Millionen Dollar. Das wären 140 Prozent mehr als 2018. Das Management geht davon aus, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen die Gewinnzone zu erreichen.

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