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Wirtschaft - 16.01.2019

Lufthansa-Boss will Tegel behalten

Der Flughafen Berlin-Tegel hat einen neuen prominenten Unterstützer! Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat sich erstmals öffentlich vom Beschluss distanziert, Tegel nach der Eröffnung des neuen Hauptstadt-Flughafens BER stillzulegen.

Damit schwenkt Spohr voll auf die Linie der Kunden.

Auf dem Neujahrs-Konzert der Lufthansa im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt startete Spohr den Generalangriff auf die Hauptstadt-Flughäfen. In Anwesenheit des Chefs der Flughafen-Gesellschaft, Engelbert Lütke Daldrup, kritisierte Spohr „auch ohne Streik schon unhaltbare Zustände“ am Flughafen Tegel, wie etwa veraltete Technik bei den Sicherheitskontrollen und Warteschlangen von bis zu 100 Metern. „Wir werden weiterhin keine Ruhe geben, bis diese Situation verbessert wird“, kündigte Spohr an.

Spohrs Auftakt zum Kampf für ein besseres Tegel. „Zumal das Wachstum im Luftverkehr weitergehen wird und wir heute noch nicht beurteilen können, ob und wie der neue BER und die umgebene Infrastruktur dieses Wachstum überhaupt aufnehmen kann“, fügte Spohr an. Eine Ohrfeige für den ohnehin heillos verspäteten neuen Flughafen (Eröffnung angekündigt für Oktober 2020).

Dann wechselte Spohr demonstrativ ins Lager der Tegel-Freunde: „Daher erwarten inzwischen unsere Kunden und Viele in der Öffentlichkeit zu recht von allen Beteiligten, dass wir die Frage der Offenhaltung von Tegel mit Blick auf die aktuelle Entwicklung des Luftverkehrs neu bewerten“, sagte Spohr. Spontaner Applaus der „zahlreichen Vielflieger“, die Spohr im Konzertsaal ausgemacht hatte!

  • Ex-Technikchef

    BER-Kabelschächte schon 2012 unter Wasser

    Kabelschächte mit Elektroleitungen an der südlichen Start- und Landebahn haben schon vor sechs Jahren unter Wasser gestanden.

Bislang hatte Spohr die Pläne zur Schließung Tegels öffentlich nie angezweifelt. Befürchtet wurde u.a., dass Tegel dank Innenstadt-Nähe und zahlungskräftiger Business-Kundschaft zum Premium-Airport würde, während der BER zum Low-Cost-Abfertiger verkommt.

Allerdings gibt es nicht nur bei Spohr inzwischen erhebliche Zweifel, ob die Kapazität des BER alleine dem wachsenden Flugverkehr genügen kann. Zudem stellen Experten infrage, dass der BER sich neben Frankfurt und München als internationales Drehkreuz etablieren könnte.
Sollte die Lufthansa jetzt voll auf Tegel setzen, wird es jedenfalls nicht leichter.

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