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Wirtschaft - 21.03.2019

Jetzt schaltet sich das FBI in die Boeing-Ermittlungen ein

Zwei Abstürze eines brandneuen Flugzeugtyps, insgesamt 346 Tote. Hätte die US-Luftfahrtbehörde FAA der Boeing 737 Max je eine Zulassung erteilen dürfen?

Laut eines Berichts der „Seattle Times“ schließt sich jetzt auch das FBI den laufenden Ermittlungen an.

Die US-Bundespolizei solle mit ihren beträchtlichen Ressourcen die Untersuchung des Verkehrsministeriums unterstützen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Insider. Die Ermittlung werde vom Verkehrsministerium geführt, von der strafrechtlichen Abteilung des Justizministeriums überwacht.

US-Verkehrsministerin Elaine Chao hatte am Dienstag angeordnet, dass ihr Ministerium überprüft, ob bei der Sicherheits-Zertifizierung der neuen Boeing-737-Max-Flugzeuge im Jahr 2017 alles mit rechten Dingen zugegangen ist.

Skepsis ruft vor allem die Freigabe der umstrittenen Steuerungssoftware MCAS hervor, die laut Unfallermittlern eine entscheidende Rolle beim Absturz einer 737 Max 8 Ende Oktober in Indonesien spielte und auch beim jüngsten Crash einer solchen Maschine in Äthiopien als mögliche Ursache in Betracht kommt.

▶︎ Am Mittwoch leitete der Generalinspekteur des US-Verteidigungsministeriums zudem eine Untersuchung gegen den amtierenden Verteidigungsminister Patrick Shanahan, einen langjährigen Boeing-Manager, ein. Es werde untersucht, ob Shanahan sein Amt genutzt habe, um seinem früheren Arbeitgeber Vorteile zu verschaffen.

Boeing ist auch einer der größten Rüstungshersteller in den USA. Shanahan ließ mitteilen, er begrüße die Überprüfungen.

  • Flugzeug-Unglück in Jakarta

    Die letzten Sekunden im Cockpit der Boeing 737 Max 8

    Laut Berichten suchten die Piloten an Bord der Unglücksmaschine in Indonesien sogar im Not-Handbuch nach einer Lösung – vergeblich.

Unterdessen entwickelt Boeing nach den Abstürzen in Indonesien (Oktober 2018, 189 Tote) und Äthiopien (März 2019, 157 Tote) einen Software-Patch der 737-Max-Steuerungssoftware.

Das teilte die Luftfahrtbehörde FAA am Mittwoch mit. Auch sei ein entsprechendes Ausbildungsprogramm für Flugzeugbesatzungen vorbereitet worden. Die Behörde betrachte die Installation der Software und die Ausbildung als „Priorität“.

Nach den beiden Abstürzen wurde bis zur genauen Klärung der Ursachen ein Startverbot für die Serie 737 Max angeordnet – alle Flugzeuge müssen am Boden bleiben. Erste Auswertungen von Daten ergaben, dass es bei den Abstürzen der Maschinen der Gesellschaften Lion Air (Indonesien) und Ethiopian Airlines Ähnlichkeiten gegeben haben könnte.

Außerdem hatte es Berichte von Piloten gegeben, die in letzter Minute die infrage stehende Software ausgeschaltet hatten und so Schlimmeres verhindern konnten.

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