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Wirtschaft - 14.02.2019

Güterzüge zu schwer für Strecke Berlin-München

Peinliche Bahn-Posse um die Schnellstrecke zwischen Berlin und München. Denn: Für den Güterverkehr ist die Trasse offenbar unbenutzbar.

Grund: ein Gewichts-Limit auf einem zentralen Teil der Hochgeschwindigkeitsstrecke, deren Bau Milliarden gekostet hat. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, war dort nach Regierungsangaben bislang kein einziger Güterzug unterwegs. Das habe das Verkehrsministerium auf eine Anfrage der Grünen mitgeteilt.

Im vergangenen Jahr hat es demnach nur zwei Anmeldungen für Güterzüge auf dem zentralen Teil der im Dezember 2017 eröffneten Strecke gegeben – diese wurden aber „storniert“. Klartext: Dort fuhren überhaupt keine Güterzüge.

Problem des Prestige-Projekts laut dem Ministerium: Aus Kostengründen wurden an einigen Stellen stärkere Steigungen eingebaut. Für Züge mit einer Grenzlast von mehr als 1200 Tonnen heißt es deshalb schlicht: zu schwer! Die „Grenzlast“ definiert das zulässige Höchstgewicht einer Waggon-Ladung. Dabei geht es darum, dass ein Zug jederzeit aus dem Stand anfahren kann. Je steiler die Steigung der Strecke, um so geringer darf dabei die Last sein.

Die ursprünglichen Planungen der Bundesregierung waren von einem regen Güterverkehr auf der Strecke ausgegangen, so die Zeitung: 2010 hieß es, je Richtung würden hier täglich 20 ICE sowie 70 Güterzüge fahren.

Die Schnellstrecke zwischen Berlin und München war für rund zehn Milliarden Euro ausgebaut worden. Das Projekt war schon im Zuge der Wiedervereinigung beschlossen worden. Ziel: den Bahnverkehr zwischen Berlin und München deutlich zu beschleunigen. ICE-Züge fahren dort mit einer Höchst­ge­schwin­dig­keit von 300 km/h, für die Strecke (rund 620 Kilometer) brauchen sie so nur knapp vier Stunden.

Zur Eröffnung der Bahnverbindung hatte es im Dezember 2017 eine peinliche Pannenserie gegeben: Die ICE-Züge hatten teilweise mehrere Stunden Verspätung oder fielen sogar ganz aus.

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