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Wirtschaft - 11.12.2018

Bezahlsystem Apple Pay nun auch in Deutschland am Start

Nach Google bietet nun auch Apple einen Bezahldienst per Smartphone an. Doch die Deutschen sind eher zurückhaltend und zahlen immer noch lieber mit Bargeld. Kann Apple das ändern?

Vier Jahre nach dem Start des iPhone-Bezahldiensts Apple Pay in den USA ist der Service seit Dienstag auch in Deutschland verfügbar. Der Konzern schaltete die Funktion am Morgen frei. Bei Apple Pay kann man im Laden mit dem iPhone oder der Apple Watch wie mit einer Kreditkarte bezahlen. Dazu hält man das Gerät an der Kasse ans Terminal. Die Kassentechnik muss dafür kontaktloses Bezahlen unterstützen – rund 820.000 Terminals in Deutschland wurde bereits entsprechend umgerüstet. Außerdem kann man mit Apple Pay ähnlich wie mit Diensten wie PayPal auch bei Online-Käufen bezahlen. Branchenexperten erwarten von der Premiere von Apple Pay in Deutschland wichtige Impulse für das Bezahlen mit dem Smartphone.

Im Sommer hatte bereits Google ein eigenes Bezahlsystem namens Google Pay in Deutschland eingeführt.

Die deutschen Zahlungsgewohnheiten

Deutschland gilt aufgrund der anhaltenden Beliebtheit von Bargeld als schwieriger Markt. Nur sieben Prozent der Deutschen haben schon einmal mit dem Smartphone ihre Rechnungen beglichen, wie eine Untersuchung der Bundesbank ergab.

Allerdings sank nach diesen Angaben die Bargeld-Quote 2017 bei Geldtransaktionen erstmals unter die 50-Prozent-Schwelle: Nur noch 47,6 Prozent der Zahlungen wurden bar beglichen.

Wie gewohnt hielt sich Apple zu den Details des neuen Angebots bedeckt. Wie viele Einzelhändler von Anfang an Bord sind, ist unklar. Die Rede war lediglich von „Hunderttausenden Standorten“. Fest steht, dass die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Esprit, Tchibo, C&A, Allianz Arena sowie Apps wie der Essenslieferdienst Foodora, mytaxi oder der Online-Modehändler Zalando mit von der Partie sind.

Voraussetzungen für Apple-Pay

Wer mobil an einem NFC-fähigen Kassenterminal mit seinem iPhone oder der Apple Watch bezahlen will, muss in einer App eine Debit- oder Kreditkarte hinterlegt haben. Die in Deutschland verbreiteten Girokarten (EC-Karten) werden bisher nicht berücksichtigt. Die Karte sollte von einer Bank ausgestellt worden sein, mit der der US-Konzern in Deutschland zusammenarbeitet. Das sind unter anderem American Express, Deutsche Bank, HypoVereinsbank, Comdirect, daneben der Zahlungsanbieter Wirecard mit seiner Bezahl-App „Boon“ und die Smartphone-Bank N26.

Apple Pay wurde in den USA schon vor vier Jahren gestartet und ist inzwischen in 26 Märkten verfügbar.

hb/iw (rtr,dpa)

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