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Wirtschaft - 28.02.2019

14 Wochen Babypausestatt nur ein Tag

Wer in der Schweiz Vater wird, darf sich einen Tag Vaterschaftsurlaub nehmen – so sieht es das Gesetz vor. Viel zu wenig Zeit, um sich dem Nachwuchs zu widmen, findet der Schweizer Pharmakonzern Novartis – und prescht mit einer großzügigen Regelung voran.

Frischgebackene Väter dürfen in der Schweiz vom 1. Juli an 14 Wochen Vaterschaftsurlaub nehmen, wie ein Unternehmenssprecher am Donnerstag mitteilte. Bislang ermöglichte das Unternehmen sechs Tage bezahlten Urlaub. Unbezahlt ist bei dem Unternehmen bei Kindersegen zudem Urlaub bis zu einem Jahr möglich.

Bei nahezu Vollbeschäftigung und Fachkräftemangel wolle Novartis mit guten Sozialleistungen Mitarbeiter gewinnen, sagte Matthias Mölleney vom Institut für Personalführung HWZ dem Sender SRF. „Ein langer Vaterschaftsurlaub gehört zur Attraktivität eines Arbeitgebers.“

Einige Firmen und Behörden in der Schweiz sind bereits großzügiger, als es der Gesetzgeber vorgibt. Ikea bietet 30 Tage; die Bank Credit Suisse hat gerade von fünf auf zwölf Tage erhöht; bei der Bank UBS gibt es zehn Tage. Das Pharmaunternehmen Roche bietet sechs bezahlte Vaterschaftstage. Viele Unternehmen sind bis heute aber bei nur einem oder wenigen Sonderurlaubstagen für frischgebackene Väter geblieben.

Um den Vaterschaftsurlaub tobt seit Langem ein Streit. 180 Organisationen haben Unterschriften gesammelt, um einen Sonderurlaub für Väter von vier Wochen per Volksabstimmung zu erzwingen. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. In Deutschland haben Angestellte gesetzlichen Anspruch auf Elternzeit mit etwa zwei Dritteln des Nettoeinkommens. Er dauert bis zu 14 Monate, wenn der Vater auch mindestens zwei Monate Babypause macht.

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