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Welt - 14.06.2019

Mutter und Tochter bauen schweren Unfall: Vater muss alles mitansehen – und wird dann zum Retter

Am Donnerstag kollidierten in Pähl in Oberbayern zwei Autos, vier Menschen wurden verletzt, einer schwer. Ein Vater musste alles mitansehen – und wurde zum Retter.

Pähl – Ulf Jakob aus Unterhausen (55) musste am Donnerstagabend das erleben, was man seinen ärgsten Feinden nicht wünscht: Er wurde Zeuge eines schweren Verkehrsunfalls bei Pähl. Beteiligt: seine Frau und seine Tochter. Trotz des Schocks, der riesig gewesen sein muss, fing der Mann sofort zu helfen an. 

Das war laut Polizei passiert: Am Donnerstagabend gegen 20.43 Uhr waren Ulf Jakobs Frau (49) und seine Tochter (13) mit ihrem Nissan auf der Staatsstraße 2056 von Pähl kommend in Richtung Weilheim unterwegs. Hinter ihnen fuhr Ulf Jakob mit einem Roller. Die Drei waren gerade auf dem Nachhauseweg von ihrem Pferdestall in Pähl. 

Schwerer Unfall bei Pähl: Auto eines 18-Jährigen schleudert gegen Schild

Am Einmündungsbereich nach links auf die Staatsstraße geschah der schreckliche Unfall. Die Unterhausenerin übersah beim Abbiegen ein von links kommendes Auto. Darin saßen ein Raistinger (18) als Fahrer, neben ihm ein ebenfalls 18-jähriger Raistinger. 

Obwohl der Raistinger mit seinem Renault offenbar laut Polizei noch eine Vollbremsung einlegte und den Wagen nach links zog, kam es zur heftigen Kollision. Der Twingo schleuderte gegen ein großes Verkehrsschild und kam dann neben der Fahrbahn zum Stehen. Merkur.de* berichtete kurz danach von dem Unfall.

Schrecklicher Unfall bei Abzweig nach Pähl: Beifahrer ist massiv eingeklemmt

Ulf Jakob musste auf seinem Roller alles mitansehen. Am Freitag ist er noch hörbar geschockt. „Die Jungs im Twingo hat es böse erwischt“, sagt er mit brüchiger Stimme. Und schildert, was kurz nach der Kollision passiert ist: Er hielt sofort und eilte zu seiner Frau und seiner Tochter. Beide waren zum Glück nur leicht verletzt. Jakob und ein Paar, das ebenfalls an der Unfallstelle anhielt, schauten nach den Insassen des Renault. Den Fahrer konnte Jakob noch aus dem Autowrack befreien, der Beifahrer war schlimm eingeklemmt. Und: Der Wagen qualmte bereits, drohte in Flammen aufzugehen. „Ich habe mit meinen Motorradhandschuhen noch die Scheibe eingeschlagen, aber hatte keine Chance, ihn rauszubekommen“, erzählt Jakob.

„Zum Glück fahren wir seit Jahren einen Feuerlöscher im Auto spazieren“, sagt der Unterhausener. „Jetzt haben wir ihn tatsächlich gebraucht.“ Die Ersthelfer löschten den Renault, dann trafen die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und BRK ein. Die Feuerwehr schnitt den jungen Mann auf dem Beifahrersitz aus dem Wrack, ein Hubschrauber brachte ihn sofort ins Unfallklinikum Murnau. Er wurde laut Polizei schwerst verletzt. Vier Stunden lang war die Straße nach dem Unfall noch gesperrt.

Vater muss Unfall von Familie mitansehen: „Tausend Dank an alle Helfer“

Ulf Jakob kann das Ganze immer noch nicht fassen. Seine Frau und seine Tochter sind im Weilheimer Krankenhaus in Behandlung, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut. Der 55-Jährige will sich bei den Helfern für ihren Einsatz bedanken. „Ein herzliches Vergelt‘s Gott und tausend Dank an alle Helfer der Polizei, an die Sanitäter und Ärzte und die Helfer der Feuerwehr. Alle haben sich so gut gekümmert.“ Warum manche Leute Helfer im Einsatz beschimpfen, ist ihm völlig unverständlich. Und er wendet sich direkt an die jungen verletzten Männer: „Meine Gedanken sind bei den Jungs und ich hoffe es wird wieder alles gut. Jungs, bitte meldet Euch, wenn ihr dieses lest, und gute Besserung!“

Im Einsatz waren drei Feuerwehren. Die Pähler rückten laut Kommandant Martin Blobner mit 22 Aktiven und drei Fahrzeugen an. Weilheim half mit 17 Aktiven und vier Fahrzeuge aus, aus Dießen fuhren zwei Fahrzeuge mit elf Mann vor. Sie mussten neben den schlimmen Bildern mit einer Mückenplage zurecht kommen.

Weitere schlimme Unfälle haben sich in Bayern ereignet. Am Freitagvormittag gegen 10.20 Uhr ging im Landkreis Freising ein Transporter in Flammen auf, wie merkur.de* berichtet. Der Fahrer wurde aus dem Fahrzeug geschleudert. In der Valepp am Schliersee ist ein Segelflugzeug abgestürzt. Zwei Insassen wurden verletzt. Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Merkur.de* berichtete.

Merkur.de* ist Teil des bundesweiten Ippen-Digitalredaktionsnetzwerks.

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