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Welt - 14.05.2019

Lehrer spuckt in Wiener Klasse: Jetzt fliegen auch Jugendliche von der Schule

Der Lehrer wurde gemobbt und provoziert – und verlor dann völlig die Beherrschung. Österreich diskutiert über einen Gewaltausbruch in einem Wiener Klassenzimmer.

Update 13. Mai 2019: Der Spuck-Skandal in einer Wiener Schule und das Lehrer-Mobbing davor haben nun weitere Konsequenzen. In einer ORF-Sendung kündigte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) an, dass sechs Schüler die Lehranstalt verlassen sollen. Ihr Ausschluss sei beantragt. Drei weiteren Schülern werde ein Ausschluss angedroht, zusätzlich würden zwei Schüler eine Ermahnung erhalten. Faßmann bezeichnete den Vorfall in der Sendung „Im Zentrum“ als „sehr dramatisch“.

Wie am Sonntag berichtet, wurde der Lehrer von Schülern gemobbt. Es gibt mehrere Handyvideos, die das belegen. Schließlich verlor er völlig seine Beherrschung und spuckte einen Schüler an. Auch ein Video dieser Spuckattacke verbreitete sich rasend schnell im Netz. Dem Lehrer wurden dienstrechtliche Konsequenzen angekündigt. 

Lehrer spuckt Schüler an – nach Mobbing eskaliert alles total

Erstmeldung vom 12. Mai 2019: Wien – In der Höheren Technischen Lehranstalt im Wiener Bezirk Ottakring kam es zu extremen Szene in einem Klassenraum. Videoaufnahmen davon kursieren im Netz und erschüttern Österreich. 

In einem in den Sozialen Netzwerken verbreiteten Clip ist zu sehen, wie ein von Schülern provozierter Lehrer die Kontrolle verliert und einen Jugendlichen anspuckt. "Aus der Klasse raus, RAUS!", schreit der Lehrer den Jugendlichen an. Der bleibt demonstrativ stehen. Da spuckt der Pädagoge in Richtung des Schülers. Danach wird die Lehrkraft von dem kräftigen Schüler gegen die Tafel gerammt. 

Lehrer spuckt Schüler an: „Eindeutig rote Linie überschritten“

Es ist wohl nur der traurige Höhepunkt von vielen Grenzüberschreitungen in dieser Klasse. Die Szene hat nun dienstrechtliche Konsequenzen für den 50-Jährigen. "Der Lehrer hat hier eindeutig eine rote Linie überschritten und er wird bei uns sicher nicht mehr alleine in der Klasse stehen", erklärte Direktor Johannes Bachmair dem Kurier. Doch auch dem Schüler, der handgreiflich wurde, drohen Konsequenzen. Es werde seinetwegen und weiteren auf den Videos ersichtlichen Provokateuren eine Disziplinarkonferenz geben, sagte Bachmair.

RTL hat erfahren, dass der Lehrer erst vor wenigen Monaten an die Schule kam und von Anfang an gemobbt worden sei. So gibt es Material im Netz, auf dem zu sehen ist, wie in seinem Klassenraum ein Joint gedreht wird. Bei einem anderen Handyvideo wurde gefilmt, wie Schüler den Lehrer zu serbischer Volksmusik umklammern und zum Mittanzen drängen. 

Wie der Kurier berichtet, soll der Lehrer jedoch auch in der Vergangenheit mehrfach durch rassistische Äußerungen aufgefallen sein. Andere Lehrkräfte hätten zudem keine Probleme mit dieser Schulklasse. Aus Sicht des Schuldirektors ist der 50-Jährige klar überfordert. Man wolle seinen Vertrag mit Ende des Schuljahres auslaufen lassen. 

Mehr zum Thema Gewalt an Schulen im Video: Problem schlimmer als gedacht

Lesen Sie auch auf Merkur.de*: In Geretsried wird ein Lehrer von Schülern so extrem gemobbt, dass sogar die Polizei ermittelt

Der Wiener Lehrer fühlt sich von der Schulleitung im Stich gelassen

Der Lehrer gibt dagegen an, dass er von dem handgreiflich gewordenen Schüler bei der Notenvergabe übel beschimpft wurde. Er habe außerdem die Schulleitung schon häufiger über das respektlose Verhalten informiert – passiert sei nichts. "Ich bin gegenüber Schülern nie gewalttätig gewesen und habe meiner Wahrnehmung nach nicht gespuckt. Im nächsten Schritt muss man als Lehrer wohl Angst haben, zusammengeschlagen zu werden, wenn die Noten nicht passen", verteidigte sich der 50-Jährige gegenüber dem Kurier. 

Wie hätte der Lehrer professioneller auf die Provokationen seitens der Schüler reagieren können? Der Bildungsdirektor der Stadt Wien, Heinrich Himmer, sieht diesen Ansatz: „Aus der Klasse rausgehen und wenn so eine Form von Mobbing vorkommt, dann muss er sich auch an die Polizei wenden und Anzeige erstatten."

Ein im Internet verbreitetes Video von einem prügelnden Lehrer hat 2013 in Spanien Empörung ausgelöst. Wie wild schlägt der Mann auf einen 13 Jahre alten Schüler ein.

Auch extrem: Zwei Gymnasiasten aus Heppenheim wollten es ihren Lehrern so richtig heimzahlen – und montierten ihre Gesichter in Erwachsenen-Filme.

mag

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