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Politik - 19.05.2019

Zero Points für diesen Auftritt

Donnerwetter, da haben sich die Isländer ja richtig was getraut! Eine „Palestine“-Flagge in Israel zeigen. Da kann natürlich wahnsinnig viel passieren.

Genauer gesagt: gar nichts.

Außer vielleicht ein paar Buhrufen. Wer den Begriff „Gratismut“ illustrieren will, könnte ein Bild der drei Musiker zeigen.

Diese Aktion war kein mutiger Tabubruch, sondern absolut wohlfeil. Mit ihr riskiert man in Israel keine Verhaftung, kein Verhör und keine Folter – was das Land von den meisten seiner Nachbarn unterscheidet.

Mutig wäre es gewesen, wenn die drei androgynen Jungs in ihren schrillen Outfits in Gaza oder im Westjordanland herumspaziert wären. Mutig und vor allem: lebensmüde.

  • Finale in Tel Aviv

    Niederlande gewinnen den ESC!

    In Tel Aviv stieg das große ESC-Finale! Der Gewinner heißt Duncan Laurence. Unsere „S!sters“ landeten auf Platz 24.

Wie weit wären Matthias, Klemens und Einar aus Reykjavik wohl gekommen, wenn sie sich mit Lack, Leder und viel Kajal in den Palästinensergebieten hätten blicken lassen?

Dort verfolgt die Hamas Homosexuelle (oder Menschen, die sie für solche halten) gnadenlos. Schwule, Lesben und Transgender werden in den von der Terrororganisation beherrschten Gebieten mit dem Tod bedroht. Unzählige von ihnen sind bereits nach Israel geflohen. Auch weil Umfragen zufolge 94 Prozent der Bevölkerung Homosexualität ablehnen.

Eine Israel-Flagge hätte die Überlebenswahrscheinlichkeit des bunten Trios weiter gesenkt.

  • Null Punkte der Zuschauer

    Nur dank sechs Jurys wurden wir nicht Letzte beim ESC

    Der Niederländer Duncan Laurence hat den „Eurovision Song Contest“ gewonnen. Deutschland erhielt null Punkte von den Zuschauern.

Apropos: Zuletzt haben die korrupten Palästinenserführer, denen die eigene Bevölkerung egal ist, Israel wieder mit Tausenden Raketen beschossen. Es gab Tote und Verletzte. Beim ESC waren die Sicherheitsvorkehrungen gigantisch – auch damit den drei jungen Isländern nichts geschieht und sie sich in der bequemen Greenroom-Sitzgruppe als Widerstandskämpfer inszenieren können. Gute Kinderstube geht anders.

Wichtiger noch: Der Eurovision Song Contest versteht sich traditionell als unpolitische Veranstaltung. Dabei geht es nicht darum, Künstler mundtot zu machen, sondern um das Prinzip, dass der ESC ein Ort sein soll, an dem die Musik ihre völkerverbindende Kraft entfaltet; Lieder zu Brücken werden; sich einst verfeindete Nationen Punkte geben, weil sie den Auftritt des anderen großartig finden; die Kunst im Vordergrund steht und nicht die Politik.

Würde das isländische Beispiel Schule machen, wäre der ESC nicht mehr das, was er ist. Mit welchem Recht will man dann Teilnehmer davon abhalten, selber Zeichen zu setzen: gegen oder für die spanische Politik gegenüber Katalonien, gegen oder für die Unabhängigkeit des Kosovo, gegen oder für den russischen Einsatz in der Ukraine, und so weiter und so fort.

Zero Points für diesen Auftritt!

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