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Politik - 10.03.2019

Wetter in Deutschland: Sturm „Eberhard“ fordert erstes Todesopfer

Wetter: Kein Frühling, dafür schwere Sturmböen

Wolken, Wind und Sturmböen: Das unbeständige und stürmische Wetter der vergangenen Tage setzt sich laut Deutschem Wetterdienst fort. (Quelle: t-online.de)

Kein Frühling, dafür schwerer Sturm: In mehreren Bundesländern wird vor Orkanböen gewarnt. (Quelle: t-online.de)


Stürmisches Wetter hat in Teilen Deutschlands für Schäden gesorgt. Ein erstes Todesopfer ist zu beklagen. In NRW erschlug ein entwurzelter Baum einen Autofahrer in seinem Wagen.

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Die Tiefdruckgebiete „Dragi“ und „Eberhard“ haben den Menschen in Deutschland fast flächendeckend ein stürmisches Wochenende beschert. Im Hochsauerlandkreis wurde ein Autofahrer von einem Baum erschlagen, der während der Fahrt auf sein Auto stürzte. In NRW brach der Bahnverkehr nahezu komplett zusammen. Fernverkehr und Teile des Regionalverkehrs wurden eingestellt.

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Die Bahn strich im Fernverkehr die Verbindungen von Nordrhein-Westfalen in Richtung Hamburg, Hannover, Kassel und Frankfurt sowie ins benachbarte Ausland. Die Entscheidung sei wegen „vieler gesperrter Strecken und zur präventiven Schadensabwendung“ getroffen worden, schrieb das Unternehmen auf Twitter. Gestoppt wurde auch der Verkehr auf der Strecke Frankfurt-Würzburg. Auch die Verbindung zwischen Worms und Mannheim war zeitweise gesperrt. „In Rheinland-Pfalz und Hessen werden zahlreiche Fernzüge auf Bahnhöfen zurückgehalten“, teilte die Bahn mit.

Am Abend konnten zumindest einige Strecken wieder freigegeben werden, nachdem die Aufräumarbeiten abgeschlossen waren. Die Sperrungen auf den Strecken zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, zwischen Kassel-Wilhelmshöhe und Göttingen sowie zwischen Aschaffenburg und Würzburg wurden aufgehoben.

„Eberhard“ fegte mit Windstärke 12 über NRW

„Eberhard“ traf am Sonntag zunächst NORDRHEIN-WESTFALEN. Für Teile des Bundeslandes hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) wegen der Gefahr orkanartiger Böen die zweithöchste Unwetter-Warnstufe ausgegeben. „Eberhard“ fege teilweise mit Windstärke 12 über das Bundesland, hieß es. Bei solchen Windstärken könnten Bäume entwurzelt und Dachziegel durch die Luft geschleudert werden. Menschen sollten sich nicht im Freien aufhalten, mahnten die Meteorologen.

In dem Bundesland rückten Polizei und Feuerwehr am Wochenende zu Hunderten Einsätzen aus. Bei Aachen fielen an der A44 und A4 Äste auf die Fahrbahn. Auf der A40 hatte Sturm „Dragi“ schon am Samstag bei Bochum einen Baum auf die Fahrbahn geweht. Die Zoos und Tierparks in Dortmund, Wuppertal und Hamm sollten am Sonntag geschlossen bleiben. In Bochum und Dinslaken begruben Bäume geparkte Autos unter sich, in Bonn kippte ein Baum gegen ein Haus, im Münsterland deckten Sturmböen ein Hausdach ab.

In Duisburg wurde am Sonntag ein tonnenschwerer Verladekran umgeweht und landete zur Hälfte im Rhein. Das Führerhaus sei glücklicherweise unbesetzt gewesen. Der Schiffsverkehr wurde um die Gefahrenstelle herumgeleitet.

In RHEINLAND-PFALZ beschädigte das Unwetter die Stadthalle in Bitburg. Nach ersten Erkenntnissen sei das Dach der Halle am Sonntagmittag zumindest teilweise abgedeckt worden, sagte eine Polizeisprecherin. Die Feuerwehr habe die Halle abgesperrt, um Menschen vor herumfliegenden Teilen zu schützen. In Trier stürzte ein Baum auf ein Auto während der Fahrt. Der Fahrer sei unverletzt, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Auch in NIEDERSACHSEN und HESSEN waren Bahnstrecken und Straßen am Wochenende wegen umgestürzter Bäume gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Bei Northeim wurde eine Kreisstraße gesperrt. In Frankfurt am Main stürzte eine 25 Meter hohe Fichte gegen ein Haus, verletzt wurde niemand.

Feuerwehreinsatz in Bochum: In vielen Regionen sorgte Sturmtief „Dragi“ für Probleme. (Quelle: Feuerwehr Bochum/dpa)

Warnungen für Süddeutschland

Für BADEN-WÜRTTEMBERG und Teile von BAYERN warnte der DWD insbesondere für den Sonntagnachmittag vor orkanartigen Böen mit Windgeschwindigkeiten im Flachland bis 110 Kilometern pro Stunde. Auf dem Feldberg wurden demnach sogar Geschwindigkeiten bis 150 Stundenkilometer gemessen. Im Schwarzwald stellten mehrere Skilifte den Betrieb ein, wie ein Sprecher der Liftbetreiber sagte.
 

  • Wettervorhersage:

 
In Stuttgart blies der Wind ein großes Blechteil von einem Dach. Es stürzte auf drei Autos. In Weil der Stadt drohte ein Baugerüst vom Sturm umgerissen zu werden. Die Feuerwehr baute es vorsichtshalber ab. Stellenweise ging der Sturm mit heftigen Niederschlägen einher. Die Schneefallgrenze sollte mancherorts auf 400 Meter sinken. Für das Allgäu prognostizierte der DWD bis Montagmorgen Niederschläge von örtlich mehr als 50 Litern pro Quadratmeter.

Das Zweitliga-Spiel in Fürth wurde abgesagt, weil der dortige Sportpark nach Angaben der Deutschen Fußball Liga nur eine Betriebserlaubnis bis Windstärke 8 besitzt. Angesichts höherer Windgeschwindigkeiten wurde die Begegnung zum Schutz der Zuschauer und Spieler nicht ausgetragen.
 

  • Alle Insassen tot: 
  • Albtraum in der Luft: 
  • Empörung über US-Klinik: 

In SACHSEN beeinträchtigten Sturmböen und Gewitter den Verkehr am Samstag vor allem im Südwesten des Bundeslandes. In der Region Zwickau und im Vogtlandkreis stürzten Bäume und Verkehrsschilder um. Für Sonntagabend sagte der DWD erneut schwere Sturmböen oder sogar orkanartige Böen voraus. Auf dem Fichtelberg seien Windböen von bis zu 130 Kilometer pro Stunde möglich.

Der Bahnbetreiber Länderbahn teilte am Sonntag in Dresden mit, aus Sicherheitsgründen seien die Lokführer angewiesen, langsamer zu fahren. Je nach Gefährdungslage sei eine Einstellung des Verkehrs nicht ausgeschlossen, teilte die Länderbahn mit.

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