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Politik - 16.01.2019

Weltweit werden immer mehr Christen ermordet

Die Verfolgung von Christen nimmt weltweit zu.

Im vergangenen Jahr wurden 4136 Christen wegen ihres Glaubens ermordet. Das sind 1354 mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 48 Prozent). Diese alarmierenden Zahlen stammen aus dem Weltverfolgungsindex des Hilfswerks Open Doors.

„Und die Dunkelziffer ist hoch“, sagte Markus Rode, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender von Open Doors Deutschland, zu BILD, „wir nehmen nur sehr genau dokumentierte und religiös motivierte Morde in unseren Bericht auf. Es dürfte noch deutlich mehr Christen geben, die wegen ihres Glaubens getötet wurden.“ Christenmorde seien nur ein Teil des Ausmaßes. In immer mehr Ländern erfahren Christen Ausgrenzung seitens der Gesellschaft sowie Unterdrückung durch den Staat, heißt es in dem Bericht.

Nordkorea auf Platz eins

Trauriger Spitzenreiter in dieser Statistik ist Nordkorea – und zwar durchgehend seit dem Jahr 2002. Laut Open Doors müssen dort 50 000 bis 70 000 Christen aufgrund ihres Glaubens in Straflagern Zwangsarbeit verrichten und werden gefoltert. Der Grund für die Verfolgung in Nordkorea ist der Personenkult um Diktator Kim Jong-un – der Machthaber duldet keine Religionen in seinem Land. Das Problem für religiöse Christen: Die Grenze zu China wurde mit zusätzlichen Kräften verstärkt, um die eigene Bevölkerung an der Flucht zu hindern.

▶︎ Platz zwei: Afghanistan

▶︎ Platz drei: Somalia

▶︎ Platz vier: Libyen

▶︎ Platz fünf: Pakistan

Verfolgte Christen weltweit

Der Verfolgungsindex von Open Doors für 2019

Für den aktuellen Weltverfolgungsindex 2019 hat Open Doors im Berichtszeitraum vom 01.11.2017 bis 31.10.2018 die Situation von Christen in 150 Ländern untersucht. Die jährlich veröffentlichte Rangfolge listet die 50 Staaten mit der härtesten Christenverfolgung auf. Bei dem Begriff „Verfolgung“ lehnt sich das Hilfswerk an die Definition der Flüchtlingskommission der Vereinten Nationen (UNHCR) an.

Unterdrückung in China wächst

Allein in China wurden im Berichtszeitraum 1131 Christen inhaftiert, mehr als in jedem anderen Land der Erde – und viele davon ohne Gerichtsverfahren, wie Open Doors berichtet. Mit einem Sprung von Rang 43 auf den 27. Platz sei China ein Paradebeispiel für wachsende Unterdrückung der Glaubensfreiheit. „Staatschef Xi Jinping versucht, die wachsenden christlichen Gemeinschaften zur Loyalität gegenüber Staat und kommunistischer Partei zu zwingen“, sagte der Open-Doors-Vorstand.

In Indien wurden Angriffe auf etwa 100 Kirchen und 12 500 Christen dokumentiert. „Dabei wurden 200 von ihnen verhaftet, mindestens zehn Christen getötet“, sagte Markus Rode weiter. Ähnlich wie in Indien trieben auch die Regierungen der Türkei, von Myanmar und Laos ihre religiös-nationalistische Agenda voran. „Es geht darum, die Mehrheitsreligion hinter dem Staatsapparat zu sammeln, um den Druck auf religiöse Minderheiten zu erhöhen.“

In den 50 Ländern, über die der Weltverfolgungsindex berichtet, leben etwa fünf Milliarden Menschen, von denen sich rund 700 Millionen zum christlichen Glauben bekennen. Open-Doors-Chef Rode nennt die Situation „katastrophal und alarmierend“. Er fordert die Politik auf, mehr für verfolgte Christen und andere religiöse Minderheiten in der Welt zu tun.

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