Home Politik Video-Fake soll Invasion von US-Soldaten zeigen
Politik - 05.02.2019

Video-Fake soll Invasion von US-Soldaten zeigen

Quelle: BILD
1:15 Min.

Achtung, Fake News!

Die Bilder, die aktuell durchs Netz wabern, sollen eine weitere Eskalation in der Venezuela-Krise dokumentieren: Riesige Luftkissenfahrzeuge setzen US-Soldaten am Ufer ab, die Streitkräfte gehen an Land. Angeblich Szenen, die sich in Kolumbien abgespielt haben – Venezuelas direktem Nachbarn im Westen. Demnach sollen die US-Truppen in der Region La Guajira gelandet sein, direkt an der venezolanisch-kolumbianischen Grenze.

ABER: Das ist alles nicht wahr!

Wie die Tageszeitung „El Tiempo“ berichtet, stammen die Bilder in Wirklichkeit von einer Übung im vergangenen Jahr. Dabei sollte ein humanitärer Einsatz infolge eines Erdbebens simuliert werden. Der fand zudem in Peru, nicht in Kolumbien statt – also mindestens 3000 Kilometer weiter südwestlich.

Ya los gringos están en la Guajira, el gobierno nos miente! pic.twitter.com/lw3a8BZbkJ

— julio Mario Ospina (@juliomario55555) February 2, 2019

Dieses Video vom Twitter-Account der peruanischen Marine zeigt die Übung der US-Amerikaner:

#MGPAhora La 1ra ola conformada por vehículos anfibios LAP II y botes de goma de la Infantería de Marina, la compañía de intervención rápida para desastres (CIRD) de la Marina y PNP establecerán un dispositivo de seguridad del área afectada por la emergencia
#OlasSolidarias🌊 pic.twitter.com/McyS4lxS4Y

— Marina de Guerra (@naval_peru) November 24, 2018

Der kolumbianische Verteidigungsminister Guillermo Botero sah sich gezwungen, eine Erklärung zu veröffentlichen. „Es gibt keine amerikanischen Soldaten in La Guajira. Die Videos, die im Netz zirkulieren, entsprechen nicht der Realität in diesem Landesteil“, hieß es auf dem offiziellen Twitter-Account des kolumbianischen Verteidigungsministeriums.

No hay soldados americanos en La Guajira. Los videos que circulan en las redes no corresponden a la realidad en este departamento: @GuillermoBotero pic.twitter.com/0IYfNwQjWN

— Mindefensa (@mindefensa) February 4, 2019

US-Präsident Donald Trump hatte mehrfach betont, dass er sich ein militärisches Eingreifen der Vereinigten Staaten in Venezuela offenhält. Sein Sicherheitsberater John Bolton hatte Gerüchte über Truppenverlegungen nach Kolumbien befeuert, nachdem bei einer Pressekonferenz auf seinem Schreibblock die Notiz „5000 Soldaten nach Kolumbien“ zu sehen war.

Nach Informationen von „El Tiempo“ befinden sich derzeit 40 US-Marines in La Guajira. Diese sind jedoch offenbar damit beauftragt, Trinkwasserbrunnen zu bohren.

Noch halten die Militärs zum venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro, der humanitäre Hilfe aus dem Ausland zuletzt immer wieder abgelehnt hatte. Er wolle keine Almosen, sagte er. Zudem fürchtet er, dass mit der Hilfe aus den Vereinigten Staaten auch US-Soldaten ins Land kommen. Kolumbien hat wie zuvor die USA, Deutschland und andere EU-Staaten den selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guadió anerkannt.

Guaidó hatte sich zuletzt ans Militär gewandt: „Heute richte ich einen Aufruf an die Streitkräfte: In wenigen Tagen habt ihr die Möglichkeit zu entscheiden, ob ihr auf der Seite von jemandem stehen wollt, um den es immer einsamer wird, oder auf der Seite von Hunderttausenden Venezolanern, die Lebensmittel und Medikamente brauchen“, sagte Guaidó.

Die Hilfslieferungen sollen in den kommenden Tagen von Kolumbien und Brasilien nach Venezuela geschafft werden. Guaidó wandte sich mit diesem Appell an die Streitkräfte: „Alles ist bereit. Hier die Frage an die Militärs: Soldat, wirst du deiner Familie die humanitäre Hilfe verweigern? Einmal mehr appelliere ich an euer Gewissen. Diese Hilfe ist dazu da, Leben zu retten.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

„Torpedo Attacke! Torpedo Attacke!“

++ Tanker-Krise im Golf von Oman ++ BILD dokumentiert den dramatischen SOS-Ruf ++ Großbrit…