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Politik - 09.06.2019

Unglaublich, wie viele Deutsche an die Hölle glauben!

BILD-Umfrage über Gottesbezug offenbart große regionale Unterschiede

An Pfingsten scheiden sich die Geister. Anders als Ostern und Weihnachten hat das Fest für die meisten Nicht-Christen keine Bedeutung.

Viele wissen kaum noch, wofür der Feiertag steht, geschweige denn, was es mit dem biblischen Pfingstwunder auf sich hat (die Jünger Jesu konnten, erfüllt vom Heiligen Geist, plötzlich in anderen Sprachen predigen).

Ein guter Zeitpunkt, um nachzufragen: Glauben die Deutschen eigentlich generell noch an Wunder, an Gott, an Himmel und Hölle?

Im Süden ist Glaube tief verwurzelt

Die Ergebnisse verblüffen in vielerlei Hinsicht – ganz besonders beim Blick auf die regionalen Unterschiede: Vor allem im Süden ist der Gottesglaube tief verwurzelt. Fast jeder Zweite glaubt hier an die Existenz Gottes.

BILD zeigt überraschende Details der exklusiven INSA-Umfrage mit 4000 Befragten (Februar/ März 2019).

1. Glaube an Gott

Laut der Umfrage glauben 39,2 Prozent der Deutschen, dass es einen Gott gibt, 51,8 Prozent verneinen das für sich. Die restlichen 9 Prozent sind unentschlossen.

Auffällig dabei ist das starke Nord-Süd-Gefälle: In Baden-Württemberg glauben fast doppelt so viele Menschen an einen Gott wie in Schleswig-Holstein.

Gemessen daran, dass der Einfluss der Kirchen zu DDR-Zeiten systematisch beschnitten wurde und ein Bekenntnis zum Glauben erhebliche berufliche Nachteile mit sich bringen konnte, ist der Ost-West-Unterschied eher gering: Zwischen Schleswig-Holstein und Sachsen beträgt der Abstand beispielsweise nur 4,4 Prozent.

Berlin mit seinen vielen Zugewanderten aus dem In- und Ausland liegt mit 33,5 Prozent sogar über dem nördlichsten Bundesland. Allerdings ist nicht zwingend der Gott nach christlichem Verständnis gemeint: Auch bekennende Muslime nahmen an der Umfrage teil. Sie sind zu einem deutlich höheren Prozentsatz (87 Prozent) von der Existenz Gottes überzeugt als etwa die Katholiken (56 Prozent) und Protestanten (51 Prozent).

2. Glaube an Wunder

Geringer ausgeprägt als der Glaube an Gott ist der Glaube an Wunder: Nur etwa jeder dritte Deutsche (35 Prozent) nimmt an, dass himmlische Mächte in die irdischen Geschehnisse eingreifen. Satte 58,4 Prozent lehnen den Wunder-Glauben ab.

Interessantestes Detail der Feinauswertung: Es gibt eine Altersgruppe, die das ganz anders sieht, die zu einem hohen Anteil (49,5 Prozent) an Wunder glaubt. Das ist die jüngste Altersgruppe, also die 18-bis 29-jährigen.

Auch interessant: Hätte man nur Frauen gefragt, wäre der Anteil derer, die an Wunder glauben, deutlich höher (43 Prozent) ausgefallen.

3. Glaube an Himmel und Hölle

Rund doppelt so viele Deutsche glauben an das göttliches Jenseits als an die ewige Verdammnis.

Genauer: 29,3 Prozent der Deutschen glauben an den Himmel, 14,5 Prozent an die Hölle. Erneut ist das Nord-Süd-Gefälle enorm.

Was beim Studium der Zahlentabellen auffällt: Mehr Frauen glauben an den Himmel, mehr Männer glauben an die Hölle.

Und: Nirgendwo glauben so wenig Menschen an die Hölle als in Brandenburg. Dort ist allerdings auch der Anteil der Befragten, die sich selbst als „religiös“ einstuften, mit 9 Prozent am niedrigsten.

Neun von zehn Bewohnern Brandenburgs haben also insgesamt mit Religion nichts am Hut.

Der Heilige Geist, das unbekannte Wesen

Und die Bedeutung von Pfingsten? Ist selbst in den Gebieten, in denen der Glaube stark in der Bevölkerung verankert ist, vielen ein Buch mit sieben Siegeln.

Nur für je ein Drittel der Mitglieder der großen christlichen Kirchen hat der Inhalt des Pfingstfestes persönlich eine Bedeutung, ergab eine frühere INSA-Umfrage.

Dabei betont der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm in seiner diesjährigen Pfingstbotschaft: „Pfingsten mischt unsere kirchlichen Milieus auf und bläst uns den Geist der Freiheit ins Herz.“

Die Erfahrung des Heiligen Geistes verbinde sehr verschiedene Menschen zu einer Gemeinschaft, die Kirche genannt wird. Diese Gemeinschaft sei „so groß und bunt und weit wie das Herz Gottes“.

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