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Politik - 21.01.2019

Ungarn: Tausende demonstrieren gegen Regierung von Viktor Orban

Demonstranten versammeln sich zu einer Rede im Rahmen der Proteste gegen das neue Überstundengesetz: Gegner der neuen Regelung bezeichnen sie auch als „Sklavengesetz“. (Quelle: Zoltan Balogh/MTI/AP/dpa)

Es geht um das neue Überstundengesetz – aber auch um so viel mehr: In Ungarn waren Tausende Menschen auf der Straße, um ihrem Unmut über die Regierung Luft zu machen.

Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in ganz Ungarn gegen die Regierung des Rechtsnationalisten Viktor Orban demonstriert. In der Hauptstadt Budapest sowie in 60 weiteren Klein- und Großstädten protestierten die Bürger gegen ein neues Überstundengesetz, das arbeitenden Menschen bis zu 400 Stunden Mehrarbeit im Jahr abverlangt.

Die Kundgebungen sind Teil einer Protestwelle, die das Land seit dem Parlamentsbeschluss zum Überstundengesetz Mitte des Vormonats erfasst hat. Allein in Budapest demonstrierten nach Angaben des Portals index.hu am Samstag etwa 2.000 Menschen. Proteste fanden nach Medienberichten in allen größeren und in vielen kleineren Städten statt.

In Miskolc in Nordost-Ungarn gingen mehr als 1.000, in Tatabanya, 60 Kilometer westlich von Budapest, mehrere Hundert Bürger auf die Straße. In Szekszard, 150 Kilometer südlich von Budapest, beteiligten sich mehr als 200 Menschen in etwa 80 Autos an einer halbseitigen Straßenblockade. Auch in anderen Orten drückten Regierungsgegner ihren Protest durch halbseitige Straßenblockaden aus.

Demonstranten kritisieren auch das Schwinden der Pressefreiheit

Der Unmut richtet sich nicht nur gegen die neue Überstundenregelung, sondern auch gegen andere Missstände unter der Orban-Regierung. Häufig erwähnt werden die einseitige, die Regierung glorifizierende Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien sowie die Korruption im Umfeld der Orban-Familie und ihrer Günstlinge.
 

  • Demonstrationen:
  • Wahl in Ungarn:
  • „Bedrohung der Demokratie“:

 
Gefeierte Rednerin auf der Budapester Kundgebung war eine 18-jährige Schülerin, die wegen ihrer Auftritte bei früheren Protesten in den regierungstreuen Medien diffamiert und verunglimpft wurde. „Man sagt, ich werde angegriffen, weil mich die Orban-Leute fürchten“, sagte sie. „Aber sie fürchten nicht mich, sondern die Jugend. Denn sie wissen genau, wozu junge Menschen fähig sind.“

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