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Politik - 10.01.2019

UN erkennen Saudi-Frau als Flüchtling an

Die Flucht aus ihrer Heimat Saudi-Arabien könnte für Rahaf Mohammed al-Kunun (18) ein glückliches Ende nehmen. Australien erwägt jetzt nach Angaben des zuständigen Innenministeriums, der 18-jährigen aus humanitären Gründen ein Visum zu geben.

Grundlage dafür sei eine Empfehlung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, in dessen Obhut sich die Frau inzwischen befindet. Demnach hat Al-Kunun nun offiziell den Status eines Flüchtlings.

Al-Kunun hatte sich am Montag in einem Hotelzimmer am Flughafen von Bangkok verbarrikadiert, weil ihr die Ausweisung nach Saudi-Arabien drohte. Sie rief bei Twitter um Hilfe und schrieb darüber, was ihr drohen würde, sollte sie in ihr Heimatland zurückkehren.

Sie habe ihre Religion verlassen, schrieb sie. Dafür würde sie in Saudi-Arabien hart bestraft werden.

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Inzwischen folgen ihrem Twitter-Konto mehr als 100 000 Menschen. Der Geschäftsträger der saudischen Botschaft in Bangkok, Abdullah al-Shuaibi, äußerte sich in der Zwischenzeit auch zu dem Fall. Er sagte: „Man hätte ihr besser das Handy abgenommen als den Reisepass.“

Am Montagnachmittag durften dann die UN-Mitarbeiter zu ihr. Den Flughafen Bangkok hat sie mittlerweile verlassen.

Australische Ministerin kommt nach Bangkok

Am Donnerstag wird die australische Außenministerin Marise Payne zu Gesprächen in Thailand erwartet. In den vergangenen Tagen hatte das UNHCR die Angaben der jungen Frau geprüft. Von der Behörde selbst gab es am Mittwoch zunächst keinen Kommentar.

Al-Kunun war nach eigenen Angaben geflohen, weil sie in Saudi-Arabien von männlichen Verwandten misshandelt wurde. Sie nutzte einen Besuch mit der Familie in Kuwait, um sich nach Thailand abzusetzen. Ziel war Australien.

Bei dem Besuch der australischen Außenministerin soll auch der Fall eines Fußballers aus Bahrain angesprochen werden, der eigentlich in Australien lebt und seit Ende November in Thailand in Haft sitzt. Ihm droht die Abschiebung in seine alte Heimat.

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