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Politik - 13.06.2019

Trump würde sich schmutzige Infos über Gegner anhören

Es war einer der Hauptvorwürfe nach dem Wahlkampf 2016 gegen Donald Trump. Eine Verschwörung mit Russland, um an kompromittierendes Material über Hillary Clinton zu kommen.

Nun gibt der US-Präsident in einem Interview freimütig zu, dass er im Wahlkampf 2020 ausländische Infos über Gegner prüfen würde und sorgte damit für Empörung bei den Demokraten.

Er sei bereit, sich kompromittierende Material „anzuhören“, sagte Donald Trump in einem Interview des Senders ABC News. Auf die Frage, ob sein Team solche Informationen etwa von China oder Russland annehmen oder die Bundespolizei FBI einschalten würde, sagte Trump: „Ich denke vielleicht beides.“ Er würde sich das „anhören“ wollen. „Es ist nichts daran auszusetzen, sich etwas anzuhören.“

Eine Einmischung in die US-Politik sei das nicht: „Das ist keine Einmischung, sie haben Informationen“, sagte Trump. „Ich denke, ich würde es nehmen.“ Wenn er davon ausgehe, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehe, würde er „vielleicht“ das FBI einschalten.

  • Untersuchungsbericht da

    Keine Beweise für Trump-Verschwörung mit Russland

    US-Sonderermittler Robert Mueller hat keine Hinweise auf eine Verschwörung von Präsident Trump mit Russland gefunden.

  • Nach Mueller-Bericht

    Hunderte Staatsanwälte gehen auf Trump los

    Mehrere Hundert Staatsanwälte sind davon überzeugt, dass Trump die Justiz behindert hat und deshalb angeklagt werden müsste.

Insgesamt eine erstaunliche Aussage, da gegen die Trump-Kampagne zwei Jahre lang wegen einem ähnlichen Thema im Wahlkampf 2016 ermittelt wurde.

Im Zentrum der Untersuchung der Russland-Affäre stand ein von Trumps ältestem Sohn Donald Jr. im Jahr 2016 organisiertes Treffen mit einer russischen Anwältin. Sie hatte kompromittierende Informationen über die demokratische Rivalin Hillary Clinton versprochen. Zwar wies Sonderermittler Robert Mueller keine kriminelle Verschwörung zwischen Moskau und Trumps Kampagne nach.

Allerdings lobte der damalige Präsidentschaftskandidat wiederholt die Enthüllungsplattform Wikileaks und freute sich öffentlich über von russischen Hackern erbeutete Informationen. Mueller beschrieb in seinem Report zudem akribisch russische Versuche, Trump zu helfen und die Kampagne von dessen Rivalin Clinton zu untergraben.

Demokratin empört über Aussage

Die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Elizabeth Warren äußerte sich am Mittwoch empört über die neuen Äußerungen Trumps.

„Der Mueller-Bericht hat es klar gemacht: Eine ausländische Regierung hat unsere Wahlen 2016 angegriffen, um Trump zu unterstützen, Trump hat diese Unterstützung begrüßt, und Trump hat die Ermittlung behindert“, schrieb Warren auf Twitter. „Jetzt hat er gesagt, er würde es alles wieder so machen. Es ist Zeit für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump.“

The #MuellerReport made it clear: A foreign government attacked our 2016 elections to support Trump, Trump welcomed that help, and Trump obstructed the investigation. Now, he said he'd do it all over again. It's time to impeach Donald Trump. https://t.co/yk25iGYpmC

— Elizabeth Warren (@ewarren) June 12, 2019

Erst Mitte Mai hatte Trump vor Reportern im Oval Office erklärt, auf von feindlichen ausländischen Mächten gestohlene Informationen bei seiner Wiederwahlkampagne verzichten zu wollen. Er habe dies nicht nötig, sagte er. Ihm reiche die Konfrontation mit den politischen Gegnern völlig aus.

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