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Politik - 17.01.2019

Trump will Raketenabwehr aus dem Weltraum

Die USA wollen ihre Raketenabwehr kräftig modernisieren – und feindliche Objekte bald aus dem Weltraum bekämpfen!

US-Präsident Donald Trump will heute im US-Verteidigungsministerium die Ergebnisse einer 2017 in Auftrag gegebenen Analyse zur US-Raketenabwehr präsentieren, wie Regierungsvertreter sagten. Dabei geht es um neue Bedrohungsszenarien und die Entwicklung neuer Technologien zum Abfangen von Raketen.

Auszüge aus dem mehr als 80-seitigen Dokument der US-Raketenabwehr-Agentur MDA wurden bereits öffentlich gemacht. Ergebnis: Die USA sehen u.a. die Bestrebungen Russlands und Chinas, Überschallraketen zu entwickeln, als Bedrohung an. Solche Raketen sind mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit unterwegs, können während des Flugs ihre Richtung ändern und sind deswegen sehr schwer abzufangen.

Die USA setzten unter anderem auf weltraumbasierte Abwehrsysteme. So könnte eine Art Drohne mit Raketen ausgestattet und auf eine Erdumlaufbahn gebracht werden, um von dort aus mögliche Überschallraketen abzuschießen.

Die Raketenabwehr sei defensiv ausgerichtet, um die Sicherheit der USA zu verstärken. Russland hat die US-Pläne für einen Ausbau der Raketenabwehr wiederholt als Bedrohung bezeichnet.

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Rettung des INF-Vertrages in weiter Ferne

Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund eines möglichen neuen Wettrüstens: Russland hatte Ende Dezember den erfolgreichen Test einer neuen Überschallrakete bekanntgegeben.

Präsident Trump hatte Ende Oktober den Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag angekündigt und Russland einen Bruch der Vereinbarungen vorgeworfen. Im Dezember räumte Washington Moskau eine letzte Frist von 60 Tagen ein, um zu den Bestimmungen des Vertrages zurückzukehren. Russland reagierte auf die Vorwürfe und Forderungen wiederholt mit der Androhung einer Aufrüstung.

Am Dienstag waren Verhandlungen zwischen den USA und Russland über eine Rettung des INF-Abrüstungsvertrages in Genf ohne Ergebnis geblieben. Beide Seiten wiesen sich gegenseitig die Schuld für das Scheitern der Gespräche zu.

Russische Vertreter sagten, die US-Delegation habe die Absicht der Regierung bestätigt, sich ab dem 2. Februar aus dem Abkommen zurückzuziehen. Nach US-Angaben würde dieser Prozess sechs Monate dauern.

Der 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossene Abrüstungsvertrag sieht die Abschaffung aller bodengestützten, nuklear bestückbaren Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite über 500 Kilometer vor. Die USA und die Nato bezichtigen Russland, mit seinem Raketensystem 9M729 gegen den Vertrag zu verstoßen.

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