Home Politik Tödlicher Unfall auf A8: Wie weit gingen die Gaffer? DRK widerspricht Polizei
Politik - 17.01.2019

Tödlicher Unfall auf A8: Wie weit gingen die Gaffer? DRK widerspricht Polizei

Verkehrsunfall auf Autobahn 8: Gaffer öffneten die Tür eines Rettungswagens (Symbolbild). (Quelle: imago)

Immer wieder behindern Gaffer in Deutschland Rettungsmaßnahmen nach Unfällen. Auf der A8 sollen einige von ihnen nun besonders weit gegangen sein. Aber nun gibt es Zweifel an der Darstellung.

Nach dem tödlichen Unfall auf der Autobahn 8, bei dem Gaffer die Tür eines Rettungswagens geöffnet haben sollen, gibt es Zweifel an dieser Darstellung der Polizei. Nach Angaben der Pressesprecherin des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Pforzheim-Enzkreis, Daniela Kneis, kamen Gaffer einem Rettungswagen zwar nahe, in dem ein Verletzter behandelt wurde. Es habe aber niemand versucht, die Tür des Fahrzeugs zu öffnen, sagte Kneis. Vielmehr hätten Gaffer versucht, von einer Anhöhe neben der Autobahn Blicke in den Rettungswagen zu werfen.

Die Polizei hielt am Morgen an ihrer Darstellung vom Mittwoch jedoch fest. Sie hatte in einer Mitteilung berichtet, dass Schaulustige die Tür eines Rettungswagens geöffnet hätten, „um den Verletzten aus der Nähe zu betrachten und möglicherweise auch fotografieren zu können“.

Wie ein Sprecher der Polizei in Karlsruhe am Donnerstagmorgen sagte, hatte eine Rettungsassistentin an der Unfallstelle einem Beamten von diesem Vorfall berichtet. Da die Rettungskräfte „alle Hände voll zu tun hatten“, sei es nicht gelungen, die Personen vor Ort festzustellen, hieß es. Bislang hätten sich auch keine Zeugen dazu gemeldet, sagte der Polizeisprecher. Beamte hatten gegen Gaffer Platzverweise ausgesprochen, als diese durch die Unfallstelle liefen, um Fotos und Videos zu machen.

Die Polizei will nun klären, wie genau sich der Vorfall an dem Rettungswagen zugetragen hat. Laut DRK-Sprecherin Kneis könnte es während der Rettungsarbeiten möglicherweise zu einem Missverständnis gekommen sein. 

Für den Lkw-Fahrer kam jede Hilfe zu spät

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei fuhr ein 59-jährige Lkw-Fahrer aus bisher ungeklärter Ursache in Höhe Wurmberg an einem Stauende auf einen weiteren Lastwagen auf. Durch die Wucht des Aufpralls kippte das Zugfahrzeug des vorderen Lkw-Gespanns auf die Seite. Der Fahrer konnte sich selbst aus dem Wrack befreien. Er wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert.
 

 
Für den 59-jährigen mutmaßlichen Unfallverursacher kam jede Hilfe zu spät. Rettungskräfte bargen ihn aus dem Führerhaus, in dem er eingeklemmt war. Der Mann starb noch an der Unfallstelle.

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