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Politik - 13.03.2019

„Tibets Kultur steht vor der Auslöschung“

Vor 60 Jahren, am 14. März 1959, musste der Dalai Lama aus seiner Heimat Tibet fliehen. Wenige Tage zuvor war der Volksaufstand gegen die systematische Unterdrückung brutal von China niedergeschlagen worden. Zehntausende Tibeter kamen ums Leben.

Noch heute sind willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und Umerziehungs-Kampagnen in Tibet an der Tagesordnung. Sprache, Kultur und Religionsausübung sind streng kontrolliert. Aus Verzweiflung haben sich in den vergangenen Jahren mehr als 150 Menschen selbst verbrannt, darunter zahlreiche buddhistische Mönche.

► Der CDU-Menschenrechtsexperte Michael Brand hat den Dalai Lama in seinem Exil, der nordindischen Stadt Dharamsala, besucht.

„Es droht die Auslöschung von Tibets einzigartiger Kultur“, sagte Brand bei der Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Aufstands. Der Bundestagsabgeordnete war auf Einladung des Dalai Lama dorthin gereist, um zu Tausenden Exil-Tibetern zu sprechen.

„Die weltliche und spirituelle Führung der Tibeter hat in vielen Jahrzehnten der gewaltsamen Unterdrückung immer wieder den Weg des Friedens gewählt“, sagte Brand. „China, muss begreifen, was die Welt schon lange sieht: Der Protest der Tibeter, ihre brutale Unterdrückung, auch die der Uiguren, die Verzweiflung der Menschen, die weltweit registrierten Aufschreie der Mönche – das sind Fanale, die man nicht übersehen und auch nicht unterdrücken kann.“

China, davor warnen Experten seit Langem, will mit der Seidenstraßen-Initiative eine Vormachtstellung erreichen, immer aggressiver ist auch das Vorgehen gegen den Westen.

Mehrere der in Dharamsala anwesenden Abgeordneten hätten sogar über massiven Druck berichtet, um ihre Teilnahme bei der Gedenkveranstaltung in Dharamsala zu verhindern, erzählt Brand. „Die beiden slowakischen Abgeordneten berichteten, dass sie bei einer Zwischenlandung in Amsterdam telefonisch von der eigenen Regierung darüber informiert wurden, dass China mit dem Abbruch der Beziehungen drohe.“

„Dass China so ungeniert gerade mit kleineren Ländern umspringt, muss alle Länder in der EU wachrütteln. Es geht Peking schon länger nicht mehr nur um wirtschaftliche und militärische Dominanz – das freiheitliche System des Westens wird massiv herausgefordert“, so Brand. „Naivität wäre gefährlich.“

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Hier sieht er auch die Bundesregierung in der Pflicht, eine „aktivere, zügige und überzeugende“ China-Strategie anzustreben. „Deutschland hat als starke Wirtschaftsmacht mehr Möglichkeiten, deshalb auch mehr Verantwortung. Wir dürfen uns nicht größer, aber auch nicht kleiner machen als wir sind.“

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