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Politik - 11.03.2019

Nazi-Goldzug-Jäger hebt endlich einen Schatz

Eigentlich ist Piotr Koper bekannt für seine Suche nach dem deutschen Panzerzug aus dem Zweiten Weltkrieg, der voller Gold und Kunstgegenständen sein soll.

Das Nazi-Gold bleibt weiter verschollen – dafür hat der polnische Schatzjäger in einem alten schlesischen Palast (nahe Walbrzych) jetzt eine andere Sensation aufgedeckt: er fand Porträts aus der Renaissance-Zeit, seit Jahrhunderten verborgen unter einer zentimeterdicken Gipsschicht.

Der Bauunternehmer und Hobbyhistoriker und sein Team fanden den Schatz zufällig bei Renovierungsarbeiten der hölzernen Dachkonstruktion eines historischen Prachtbaus.

Zum Vorschein kamen in vier Metern Höhe farbige Porträts schlesischer Herrscher im Spätmittelalter (13. bis 15. Jahrhundert) mit deutschen Inschriften zu ihren Titeln. Mindestens 24 kunstvolle Wandzeichnungen von gekrönten Häuptern ihrer Zeit vor rund 450 Jahren. Die Größe der Gemälde: jeweils 1,4 x 1,6 Meter.

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„Eine Zufallsentdeckung“

„Als wir den Mörtel wegmachten, sahen wir einen schmalen Streifen Farbe. Wir nahmen mehr weg und entdeckten eine ganze Reihe von gut erhaltenen Malereien“, erzählte Koper dem polnischen Privatsender TVN.

Es sei ihnen gelungen, die Gemälde ohne Beschädigungen freizulegen. „Es war eine Zufallsentdeckung, wir hatten nicht erwartet, so eine Seltenheit zu finden“, fügte der Leiter des Bauteams hinzu.

Die Entdeckung wurde bereits Ende Januar gemacht, aber erst Anfang dieses Monats durch den heutigen Besitzer des Palastes, Krzysztof Wieczorek, bei einer Pressekonferenz bekannt.

Die Gemälde seien bislang nur im alten Ballsaal gefunden worden. „Unser Ziel war es, das barocke Kuppelgewölbe zu retten, das einzige auf der Welt, das im Renaissance-Stil bemalt ist“, meinte Wieczorek. „Piotrs Entdeckung hat dies in den Schatten gestellt.“

▶︎ Identifizierbar ist zum Beispiel Ferdinand I aus dem Geschlecht der Habsburger, Kaiser des Römischen Reichs (Deutscher Nation) von 1558 bis 1564 (†).

▶︎ Die unbekannten Maler verewigten auch die Antlitze von vier römischen Kaisern, darunter Servius Galba (68/69 † n.Chr.) und Vespasian (69 bis 79 †).

Die Entdeckungen dürften nicht die letzten gewesen sein: Unter den Gips- und Farbschichten verbergen sich offenbar weitere Gemälde.

Und der Nazi-Goldzug?

2016 sorgte Koper zusammen mit dem Hobbyhistoriker Andreas Richter schon mal für Schlagzeilen.

Das Schatzgräber-Duo hatte behauptet, den Nazi-Goldzug auf Bodenradarbildern in einem unterirdischen Tunnel nahe Wałbrzych (Waldenburg) entdeckt zu haben. Laut Legende haben die Nazis damit ihre Kriegsbeute vor der heranrückenden Sowjet-Armee versteckt – 300 Tonnen geraubtes Gold und Kunstschätze. Beweise dafür gibt es keine.

Doch alles Suchen und Graben half nichts: Der Zug, so es ihn je gab (was Experten bezweifeln), bleibt ein Mythos.

Während Richter vergangenen August gefrustet und ernüchtert ausstieg, will Koper weiter buddeln, um nicht nur historische Porträts ans Licht zu bringen …

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