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Politik - 28.12.2018

Mullah-Regime trifft sich mit den Taliban

Der Iran hat nach eigenen Angaben Gespräche mit den afghanischen Taliban geführt.

„Die afghanische Regierung wurde über die Gespräche mit den Taliban informiert, und dieser Prozess wird fortgesetzt“, sagte der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats, Ali Shamkhani, laut einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur „Tasnim“.

Laut iranischen Medienberichten habe Shamkhani die afghanischen Behörden diese Woche bei einem Besuch in Kabul über die Gespräche informiert: „Die Islamische Republik war schon immer eine zentrale Säule der Stabilität in der Region, und Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern wird sicherlich dazu beitragen, die derzeitigen Sicherheitsprobleme Afghanistans zu lösen“, sagte er demnach.

▶︎ Der Iran versucht seit langem, seinen Einfluss im Nachbarland Afghanistan auszubauen. Die US-Regierung wirft dem islamistischen Mullah-Regime vor, die Taliban seit Jahren mit finanziellen Mitteln, Waffen und militärischem Training aufzurüsten. Die aktuelle Meldung ist jedoch die erste öffentliche Bestätigung von Seiten des Iran, dass Treffen mit den Taliban stattfinden.

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Iran unterstütze und versorge die Taliban schon lange und genieße deshalb Einfluss auf die Gruppe, sagt Dr. Matthew Levitt vom „Washington Institute for Near East Policy“. Nach den US-geführten Gesprächen in den Vereinigten Arabischen Emiraten Mitte Dezember wolle sich Iran nun als „verantwortungsvoller Vermittler“ darstellen.

„Iran spielt hier, wie in vielen anderen Fällen, gleichzeitig Brandstifter und Feuerwehr“, sagt Levitt zu BILD. „Mit der Verkündung des US-Rückzugs aus Syrien sieht Teheran hier eine Gelegenheit, um zu zeigen, dass es sich nicht zurückziehen wird und weiterhin Einfluss ausüben wird.“ 

Auch Iran-Analyst Behnam Ben Taleblu vom Thinktank FDD sieht den fortschreitenden Rückzug der USA aus der Region als einen der Hauptgründe für das Treffen. Das Regime will sich Einfluss in seinem Nachbarland sichern.

Die Entscheidung, hochrangige Gespräche mit den Taliban zu führen, sei von drei Faktoren getrieben, so Ben Taleblu zu BILD:

„Erstens: Der Versuch des iranischen Regimes, das unausweichliche Vakuum zu füllen, das die USA hinterlassen, wenn sie ihre Kräfte abziehen. Zweitens: Die Erkenntnis, dass es seine Grenze im Osten sichern muss und dass die Taliban der Machthaber im Osten sein werden, nicht die Zentralregierung in Kabul. Drittens: Der Versuch des Iran, die politischen Gespräche zwischen den USA und den afghanischen Taliban sowohl zu beeinflussen als auch zu unterwandern.“

Die radikalislamischen Taliban und die Terrormiliz ISIS überziehen Afghanistan seit Monaten mit einer Welle der Gewalt. Bemühungen, mit den Taliban über ein Ende des seit 17 Jahren anhaltenden Konflikts zu verhandeln, blieben bislang erfolglos.

Vergangene Woche wurde zudem bekannt, dass US-Präsident Donald Trump rund die Hälfte der etwa 14 000 in Afghanistan stationierten US-Soldaten abziehen will. Afghanen befürchten, dass die Taliban nach einem Abzug von US-Soldaten angesichts der Schwäche der afghanischen Sicherheitskräfte wieder an die Macht kommen könnten.

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