Home Politik Mullah-Minister wirft USA „krankhafte Besessenheit“ vor
Politik - 17.02.2019

Mullah-Minister wirft USA „krankhafte Besessenheit“ vor

Quelle: Reuters
0:50 Min.

Dritter und letzter Tag der Münchner Sicherheitskonferenz: Heute stehen Konflikte im Mittleren und Nahen Osten im Zentrum der MSC!

Brisant: Der Auftritt des iranischen Außenministers Dschawad Sarif. Er hielt eine einseitige Hetz-Rede gegen die USA und tat dabei so, als sei die islamistische Diktatur, die er vertritt, ein ständiges Opfer böser Mächte aus dem Ausland.

Dreimal wiederholte er, die USA seien „pathologisch“ auf den Iran fixiert und vom Iran besessen. Dabei seien die USA „die größte Bedrohung für die Welt“. Nicht nur das: Die gesamte Außenpolitik der Vereinigten Staaten diene einzig und allein dazu, den Iran zu schwächen.

  • Aufreger wegen Bibi Steinhaus

    Iran-TV nimmt Bayern-Spiel aus Programm

    Auch im Iran gibt es Fans der Bundesliga – doch die mussten auf Bayerns 3:2 in Augsburg verzichten. Wegen Schiri Bibi Steinhaus!

Er sprach von „ignoranten Hassreden amerikanischer Regierungsvertreter“, warf den USA „hasserfüllte Anschuldigungen“, „Feindseligkeit“ und „Dämonisierung“ des Irans vor. Die USA strebten überall auf der Welt Umstürze an: „Sie machen nichts anderes als Regime Change“, sagte er.

Irans Außenpolitik hingegen, insbesondere in Syrien, diene vor allem dem Kampf gegen den Terror, wie gegen ISIS in Syrien. Die Terrormiliz sei nun – dem Iran sei Dank – besiegt.

Iran sei „umzingelt“ von US-Militärbasen, obwohl die USA nicht in die Region gehörten. „Sie fliegen tausende Kilometer, um sich einzumischen“, sagte Sarif.

Sarif wies den Vorwurf zurück, seine Regierung plane einen neuen Holocaust. Das sei „lachhaft, aber gleichzeitig auch sehr, sehr gefährlich“. Er reagierte damit auf US-Vizepräsident Mike Pence, der am Samstag in München erneut vor einem iranischen Angriff auf Israel gewarnt hatte: „Das iranische Regime befürwortet einen Holocaust und versucht ihn auch zu erreichen.“

Genüsslich erwähnte Sarif das verfeindete Land Saudi-Arabien, spottete über dessen Umgang mit Oppositionellen und den Fall des Journalisten Dschamal Khashoggi … Es zeige, dass Menschenrechte und Völkerrecht nicht zählten, darum solle man den Iran auch nicht mit diesen Themen kritisieren, sagte er nach seiner Rede beim Interview auf dem Podium.

Sarif appellierte an Europa, das Atom-Abkommen, das US-Präsident Donald Trump aufgekündigt hatte, aufrecht zu erhalten. Das diene der Sicherheit Europas, sagte Sarif, und es sei eine „Farce“, dass US-Vizepräsident Mike Pence sogar auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Europäer dazu aufrufe, ihre eigene Sicherheit zu unterminieren und das Abkommen aufzukündigen.

  • auf der Sicherheitskonferenz

    Merkel arbeitet an ihrem Denkmal

    Manche sagen, es war die Rede ihres Lebens. Der Auftritt von Kanzlerin Angela Merkel auf der Sicherheitskonferenz in München.

  • Wirbel um US-Vize-Präsident Mike Pence

    Plant Iran einen „neuen Holocaust“?

    Er hat den Iran als „größte Bedrohung“ in der Region bezeichnet und beschuldigte die Führung, einen „neuen Holocaust“ vorzubereiten.

Viele Europäer würden auf Konferenzen wie hier in München eloquent über Multilateralismus reden, aber dem müssen auch Taten folgen. Iran müsse auf Augenhöhe eingebunden werden.

Europa müsse sich von den USA lösen, sagte Sarif: „Wenn die Europäer ohne die Fesseln Amerikas schwimmen wollen, dann müssen sie verstehen, dass sie sich dabei nass machen müssen.“

Zum Schluss wiederholte er seinen Pseudo-Appell an eine multilaterale Welt, also de facto für freie Hand der Mullah-Diktatur: „Entweder wir segeln zusammen, oder wir gehen zusammen unter“. Es klang poetisch – und fast wie eine Drohung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

„Torpedo Attacke! Torpedo Attacke!“

++ Tanker-Krise im Golf von Oman ++ BILD dokumentiert den dramatischen SOS-Ruf ++ Großbrit…