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Politik - 20.10.2018

Migranten durchbrechen Grenzzaun zu Mexiko

++ US-Präsident Trump fordert alle zur Rückkehr auf: „Sie kommen nicht in die USA“ ++

Hunderte lateinamerikanische Migranten stürmten auf dem Weg in die USA von Guatemala aus die streng bewachte Grenze nach Mexiko!

Sie drängten sich am Freitag an guatemaltekischen Grenzposten vorbei und strömten auf eine Brücke, die die beiden Länder verbindet. Dort wurden sie jedoch von einem Großaufgebot der mexikanischen Polizei gestoppt.

Hunderte Beamte waren an die Grenze abkommandiert worden, nachdem US-Präsident Donald Trump gedroht hatte, er werde die US-mexikanische Grenze mit Unterstützung des amerikanischen Militärs schließen, sollte die Migrantenkarawane via Mexiko die USA erreichen.

Die zunächst chaotische Situation sei unter Kontrolle, erklärte der Chef der mexikanischen Bundespolizei, Manelich Castilla. Das Ziel, Gewalt an der Grenze zu vermeiden, sei erreicht worden, so Castilla.

Die mexikanischen Behörden begannen nach eigenen Angaben, die Flüchtlinge in Migrationszentren zu bringen. Dutzende Frauen und Kinder seien in Bussen in Unterkünfte gebracht worden. Dort bleiben sie, bis ihre Papiere geprüft sind, teilte die Migrationsbehörde des Landes mit.

Die Männer, Frauen und Kinder aus Honduras sind seit Tagen in einem Flüchtlingskonvoi unterwegs, um über Guatemala und Mexiko in die USA zu fliehen.

An der Grenze zu Mexiko wurden sie dann am Freitag von Sicherheitsbeamten aufgehalten, es spielten sich dramatische Szenen vor dem gelben Grenzzaun ab, bis es den ersten gelang, den Zaun zu überwinden.

Nachdem der Zaun durchbrochen war, drückte sich die Menschenmenge durch ein Tor am Grenzposten zwischen den beiden lateinamerikanischen Ländern.

Auf der Brücke kam es zu teils dramatischen Szenen. Einige Migranten rüttelten heftig an Grenzzäunen, andere sprangen von der Brücke in den darunter verlaufenden Fluss Suchiate.

Viele der Migranten, die Rucksäcke trugen und Kinder bei sich hatten, setzten sich schlichtweg auf den Boden der Brücke. Einige gaben an, Tränengas ausgesetzt gewesen zu sein. Der Polizei gelang es nach eigenen Angaben schließlich, die Ordnung wiederherzustellen.

Tausende Lateinamerikaner hatten sich vor einer Woche von Honduras aus auf den Weg in die USA gemacht. Sie erhoffen sich dort ein besseres Leben. „Für uns gibt es nichts in unserem Land“, sagte der 24-jährige Honduraner Jose Brian Guerrero, der sich der Karawane zusammen mit Nachbarn und Verwandten angeschlossen hatte. Er wolle Arbeit finden und der Bandenkriminalität in seiner Heimat entkommen.

Eltern trugen ihre Kinder kilometerweit

Die körperliche Erschöpfung war vielen anzusehen. Manche Eltern trugen ihre Kinder kilometerlang in den eigenen Armen. Trotzdem gingen viele weiter, denn in ihrem Heimatland hält sie nichts.

Honduras zählt weltweit zu den Staaten mit der höchsten Gewaltrate. Zwei Drittel der Bevölkerung gelten als arm. In vielen Nachbarländern ist die Situation ähnlich.

Trump fordert Migranten zur Rückkehr auf

US-Präsident Donald Trump (72) forderte alle Migranten, die sich auf den Weg in die USA gemacht haben, zur Rückkehr auf.

▶︎ „Sie kommen nicht in dieses Land, sie können genauso gut umdrehen“, sagte Trump am Freitag in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona.

Der US-Präsident unterstellte, bei vielen der Migranten handele es sich um Straftäter. „Eine ziemlich große Prozentzahl dieser Menschen sind Kriminelle“, sagte Trump.

Woher er diese Information haben will, sagte er nicht.

▶︎Trump dankte Mexiko für die Versuche, die Migranten zu stoppen. „Wenn das nicht funktioniert, dann setzen wir das Militär ein“, sagte er.

Bereits am Donnerstag hatte Trump von einem „Angriff auf unser Land“ gesprochen und mit dem US-Militär gedroht, „um unsere Südgrenze zu schließen“.

Im April hatte Trump die Nationalgarde – die zur Reserve der US-Streitkräfte gehört – an die mexikanische Grenze geschickt.

Auf die Versorgung der ankommenden Menschen ist Mexiko allerdings nicht vorbereitet. Am Freitag hatte die Regierung deshalb die Vereinten Nationen um Hilfe gebeten. Das UN-Hochkommissariat teilte mit, dass es seine Unterstützung bereits verdoppelt habe und weitere Anstrengungen unternehmen werde, um besonders Kindern, Müttern und älteren Menschen zu helfen. Die meisten Migranten aus Honduras sind noch in Guatemala, ein Teil von ihnen hat bereits die Grenze zu Mexiko erreicht.

Merkel setzt auf offene Grenzen

In Deutschland erinnern die Bilder aus Mexiko an die die Aufnahmen jener Hunderttausender Menschen, die in den vergangenen Jahren auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien und im Irak nach Europa kamen.

2015 erreichte die Anzahl der Asylbewerber in Europa mit 1,3 Millionen ein Rekordhoch. Im Vorjahr waren es etwa halb so viele Menschen gewesen. Das belegen Angaben von Eurostat, dem Statistischen Amt der EU. Bundeskanzlerin Angela Merkel reagierte auf die Hunderttausenden Hilfesuchenden Im September 2015 mit ihrem berühmten Satz, „Wir schaffen das“ und forderte zur Unterstützung der Flüchtlinge auf.

  • Wegen Migranten & Kriminalität

    Trump droht, Grenze zu Mexiko dichtzumachen

    Wegen der Massenflucht aus Zentralamerika hat US-Präsident Donald Trump mit der Schließung der US-Grenze zu Mexiko gedroht.

Für diesen Schritt hat Merkel in den vergangenen Jahren Kritik geerntet. Auch von US-Präsident Donald Trump (72). Zuletzt im Juni kritisierte Trump Europas Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Afrika als großen Fehler, wie die britische Internet-Zeitung „The Independent“ berichtet.

In der Folge hätten die Flüchtlinge Europas Kultur stark verändert, sagte Trump. Angela Merkel habe mit dieser Entscheidung sogar ihre eigene Bevölkerung gegen sich aufgebracht.

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