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Politik - 06.02.2019

Macron-Ansageverärgert Erdogan

Das dürfte dem Türkator Recep Tayyip Erdogan (64) gar nicht in den Kram passen!

Frankreich erinnert künftig mit einem nationalen Gedenktag an die Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg. Jeweils am 24. April soll an den Völkermord im Jahre 1915 gedacht werden, verkündete Frankreich-Präsident Emmanuel Macron (41) am Dienstagabend vor Vertretern der armenischen Gemeinde. Macron wörtlich: „Frankreich schaut der Geschichte ins Gesicht“.

Bei Tötungen und Deportationen von Armeniern waren damals nach Schätzungen bis zu 1,5 Millionen Angehörige der christlichen Minderheit ums Leben gekommen.

Frankreich hatte die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich schon 2001 offiziell als Völkermord eingestuft – als erstes großes europäisches Land. Problem: Die Türkei bedauert die damalige systematische Verfolgung, lehnt eine Einstufung der Gräueltaten als Völkermord aber strikt ab. Und empört sich oftmals aggressiv, wenn europäische Länder dies anders sehen!

Deutschland bekam das 2016 zu spüren: Als der Bundestag im Juni des Jahres die Verfolgung der Armenier als Völkermord einstufte, löste das eine schwere diplomatische Krise mit der Türkei aus.

Die Folge: Ankara berief den Botschafter aus Berlin ab, verweigerte Bundestagsabgeordneten den Zugang zum damaligen Bundeswehr-Stützpunkt im türkischen Incirlik. Wegen des Dauer-Zoffs verlegte die Truppe damals die Basis für ihre Tornado-Flieger nach Jordanien.

Mit der Ausrufung eines Gedenktages löst Macron ein Wahlkampfversprechen ein. In Frankreich lebt eine große armenische Gemeinde – prominenter Vertreter war beispielsweise der Sänger Charles Aznavur (†94), der im vergangenen Oktober gestorben war. Am 24. April wird bereits in Armenien an den Völkermord erinnert.

Macron betonte: Er habe den türkischen Präsidenten Erdogan im Vorfeld über seine Entscheidung zum Gedenktag informiert. Mit Erdogan „gibt es eine Reihe von Meinungsverschiedenheiten – etwa über den Kampf gegen ISIS, die Menschenrechte und die fundamentalen Bürgerrechte in der Türkei sowie über den Genozid“, so der französische Präsident laut der Zeitung „L’Express“.

Macron setze dennoch auf den „Dialog mit dem türkischen Präsidenten“, werde die Verbindung nicht abbrechen lassen. Erdogan wird das allerdings nicht ganz so entspannt sehen …

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