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Politik - 04.02.2019

Kommt die Venezuela-Krise an unseren Zapfsäulen an?

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Auch die Weltwirtschaft bekommt die Krise in Venezuela zu spüren: Während in dem südamerikanischen Land Oppositionspolitiker Juan Guaidó und Staatschef Nicolás Maduro um die Macht kämpfen, steigt der Ölpreis auf den bislang höchsten Stand des Jahres.

Montag (12 Uhr MEZ) kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April in London 63,07 Dollar – das waren 32 Cent mehr als zum Handelsschluss am Freitag.

Kommt die Venezuela-Krise an unseren Zapfsäulen an?

Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des deutschen Mineralölwirtschaftsverbands, beruhigt: „Wir beziehen in Deutschland wenig Rohöl aus Venezuela, aber wenn der Weltmarktpreis steigt, wirkt sich das auch auf uns aus.“

Küchen sagt aber auch: „Die spezifischen Folgen bekommen wir nicht zu spüren. Derzeit gibt es andere Trends in der Weltwirtschaft, die dazu führen, dass der Ölpreis eher sinkt, etwa ein Abkühlen der Konjunktur.“

Heißt also im Klartext: Kurzfristig steigt der Öl-Preis, das liegt auch an Venezuela – das hat aber keine Auswirkungen auf den Benzin-Preis bei uns.

Der Ölpreis war im Laufe des vergangenen Jahres zunächst kräftig gestiegen, zeitweise betrug der Preis im Herbst 90 Dollar pro Barrel – nach im Schnitt 50 Dollar pro Barrel im Jahr 2017. Danach sank der Preis jedoch wieder und pendelte sich um die 60 Dollar pro Fass ein. Grund dafür war, dass Händler ein Überangebot bei gleichzeitig nachlassender Nachfrage wegen der sich abschwächenden Weltkonjunktur erwarteten.

Warum ist Venezuela so wichtig für den Ölpreis? Unter dem Land schlummern die größten Ölreserven der Welt. Deshalb haben neben den USA auch Russland und China ein besonderes Interesse daran, wie es in dem Land weitergeht. Ende Januar hatten die USA mit neuen Wirtschaftssanktionen, die sich gegen den staatlichen Ölkonzern PDVSA richten, den Druck auf Maduro nochmals erhöht.

Venezuelas Übergangspräsident

Merkel erkennt Juan Guaidó an

Quelle: Reuters
1:38 Min.

Seit Jahren befindet sich das sozialistisch regierte Venezuela in einer tiefen Wirtschaftskrise. Seit sich der Oppositionspolitiker Juan Guaidó zum Übergangspräsidenten erklärte, hoffen viele Menschen im Land auf einen Politikwechsel. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und andere europäische Staaten erkannten Guaidó am Montag als rechtmäßiges Staatsoberhaupt an.

Die direkten Nachbarn Venezuelas wollen sich am Montag bei einem Krisentreffen über ihr weiteres Vorgehen beraten. Dazu kommen die Außenminister der sogenannten Lima-Gruppe (13 lateinamerikanischen Staaten und Kanada) in Ottawa zusammen. Auch US-Außenminister Mike Pompeo wird per Videokonferenz zugeschaltet. Möglicherweise wird auch die EU in die Beratungen einbezogen.

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