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Politik - 15.05.2019

Hurra, wir wachsen wieder!

Es ist die Wirtschaftsüberraschung! Die deutsche Wirtschaft hat im ersten Quartal 2019 allen Prognosen zum Trotz zugelegt.

Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozent. Nach dem Schwächeanfall 2018 ist die Wirtschaft also wieder auf den Erfolgspfad zurückgekehrt.

Als Ursache machte das Statistische Bundesamt die Konsumfreude der Verbraucher und den Bauboom in Deutschland aus. Die neue Berechnung überrascht: Die Bundesregierung und zahlreiche Ökonomen hatten zuletzt ihre Konjunkturprognosen für das laufende Jahr gesenkt, nachdem das Wirtschaftswachstum im zweiten Halbjahr 2018 ins Stocken geraten war.

Reaktionen

„Die deutsche Wirtschaft hat einen vielversprechenden Start ins Jahr 2019 hingelegt. Das Wachstum war deutlich stärker, als man das noch vor wenigen Wochen erwarten konnte. Positiv ist vor allem der kräftige Wachstumsbeitrag aus dem Inland. Die privaten Konsumausgaben steigen, und auch die Unternehmen haben ihre Investitionen ausgeweitet“, sagt Andreas Rees, Konjunktur-Experte von der Bank „Unicredit“.

„Das Plus von 0,4 Prozent zum Vorquartal war ein Auftakt nach Maß, wie man im Fußball sagen würde. Angesichts der Schwäche der Industriekonjunktur und der Auslandsrisiken wird gleichwohl weiterhin die Vorsicht dominieren. Dennoch macht der Start Hoffnung, dass es für 2019 so schlimm nicht kommen wird, wie die jüngsten Prognosen der Institute und internationalen Organisationen zunächst befürchten ließen“, sagt Uwe Burkert von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr dennoch nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 0,5 Prozent, statt wie zunächst mit 1,0 Prozent.

Hauptgrund ist die Abkühlung der Weltwirtschaft. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) nimmt die neue Entwicklung daher auch verhalten zur Kenntnis: „Das Wachstum im ersten Quartal dieses Jahres ist ein erster Lichtblick nach zwei Quartalen ohne Wachstum, vor allem dank einer guten Binnenwirtschaft. Gleichwohl ist es kein Grund zur Entwarnung.“

Für das zweite Quartal rechnen Experten wieder mit einem Rückgang des Wachstums.

Die Gründe für das Wachstum

★ Die Verbraucher sind nach Angaben der Konsumforschungsgesellschaft GfK dank der historisch guten Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter in Kauflaune. GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl hatte erst kürzlich erklärt: „Wenn ich weiß, dass mein Arbeitsplatz einigermaßen gesichert ist, bin ich auch bereit, größere Ausgaben vorzunehmen oder mich eventuell sogar zu verschulden.“

★ Auch die Investitionen in Bauten seien zum Jahresanfang deutlich gestiegen. Zum Beispiel haben Unternehmen mehr in Maschinen und andere Ausrüstungen investiert.

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Sorge wegen Handelskrieg zwischen China und den USA

Gemischte Signale kamen dagegen vom Außenhandel. Mit Sorge sieht die deutsche Wirtschaft die jüngste Eskalation im Streit zwischen den USA und China. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sind die wichtigsten Einzelmärkte für „Made in Germany“. Holger Bingmann, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, warnte: „Die von den USA ausgehenden Handelsstreitigkeiten mit China ebenso wie mit Europa sind brandgefährlich für die Weltwirtschaft.“ Viele Arbeitsplätze und der wirtschaftliche Wohlstand hingen vom Zugang deutscher Unternehmen zu Märkten auf der ganzen Welt ab.

Im zweiten Halbjahr 2018 hatte die deutsche Wirtschaft einen Schwächeanfall erlitten. Belastet von Handelsstreitigkeiten und Problemen der Autoindustrie bei der Umstellung auf den Verbrauchs- und Abgasmessstandard WLTP war das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal geschrumpft. Zum Jahresende stagnierte die Wirtschaftsentwicklung in Europas größter Volkswirtschaft.

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