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Politik - 24.11.2018

Greifen die Saudis nach der Atombombe?

Was steckt hinter den Atom-Plänen von Kronprinz Mohammed bin Salman?

Während man sich in den USA nach dem Khashoggi-Mord fragt, wie vertrauenswürdig Saudi-Arabien noch ist, will Kronprinz Mohammed bin Salman (kurz: MbS) sein Atomprogramm zur Energiegewinnung vorantreiben. Laut der „New York Times“ gibt es aber mehrere Hinweise, die darauf hindeuten, dass er auch den Bau einer Atombombe plant.

Verhandlungen über Pläne für Atomkraftwerk

Bevor Saudi-Arabien in das Kreuzfeuer der internationalen Empörung wegen des Mordes an dem Journalisten Jamal Khashoggi geriet, verhandelte Kronprinz Mohammed bin Salman mit den USA über den Kauf von Bauplänen für Atomkraftwerke. Der Deal ist 80 Milliarden Dollar Wert, berichtet die „New York Times“.

Aber: Das Königreich Saudi-Arabien besteht darauf, seinen eigenen Kernbrennstoff für die Atomkraftwerke herstellen zu wollen, obwohl es für das Land günstiger wäre, den Brennstoff im Ausland zu kaufen.

Bisher gibt es keine offiziellen Informationen, wo die Verhandlungen stehen. Die US-Demokraten fordern, darauf zu verzichten, den Deal zu Ende zu bringen. Der Kronprinz sei nach dem Mord an dem Journalisten kaum vertrauenswürdig. Das Problem: Atomarer Brennstoff kann nicht nur zur Energiegewinnung, sondern auch als Waffe eingesetzt werden. Wenn Uran zu vier Prozent angereichert ist, ist er ein Brennstoff – bei 90 Prozent kann er für die Atombombe genutzt werden.

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Energiegewinnung oder Atombombe?

Das löst in den USA die Befürchtung aus, dass die Saudis den Brennstoff nicht nur für friedliche Zwecke nutzen wollen. Es ist genau das Szenario, dass die USA und ihre Verbündeten beim Iran vermutet haben, bevor 2015 ein Abkommen geschlossen wurde, das US-Präsident Donald Trump mittlerweile aufgekündigt hat.

Auch die Ankündigung von Kronprinz MbS, wenn der Erzfeind Iran „eine Atomwaffe entwickelt hat, werden wir das so schnell wie möglich auch tun“, lässt in den USA die Alarmglocken schrillen.

Ebenso der Fakt, dass Saudi-Arabien der UN nicht erlaubt, Inspektoren zu schicken, die nach Zeichen für eine Atombombe im Land suchen, macht die Amerikaner nervös.

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Offiziell widersprechen die Saudis

Der saudische Energieminister ließ über ein Statement offiziell verkünden: „Die saudische Regierung hat wiederholt versichert, dass jeder Teil des saudischen Atomprogramms ausschließlich für den zivilen und friedvollen Gebrauch ist.“ Das Projekt solle für eine Vielfalt bei der Energiegewinnung und Unterstützung der Wirtschaft dienen. Saudi-Arabien habe wiederholt den gesamten Mittleren Osten dazu aufgerufen, atomwaffenfrei zu werden.

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