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Politik - 16.02.2019

Geheimdienstchefs planenCyber-Allianz

Wird auf der Münchener Sicherheitskonferenz eine Cyber-Allianz Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens geschmiedet?

Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Dr. Bruno Kahl, der Leiter der Direction Générale de la Sécurité Extérieure (DGSE), Bernard Émié, sowie der Chief of the Secret Intelligence Service (SIS/MI6), Alex Younger, haben sich heute in München zu einem intensiven Austausch getroffen.

Bei dem Treffen ging es um eine noch engere Zusammenarbeit im Bereich der Cyber-Abwehr. Doch nicht nur das! „Alle drei Dienste werden auch in Zukunft enge Verbündete sein, wenn es darum gehe, Europa gemeinsam vor Bedrohungen wie Islamismus, Terrorismus, organisierter Kriminalität oder durch Cyber-Angriffe zu schützen“, teilte der Bundesnachrichtendienst mit.

BND-Chef Kahl erklärte zur gemeinsamen Cyber-Verteidigung im Detail: „Weltweit sinkt die Hemmschwelle, Cyber-Angriffe zur Erlangung von politischen, militärischen oder wirtschaftlichen Vorteilen einzusetzen. Deutschland ist hiervon ebenso betroffen wie unsere europäischen Partner.“

Eine erfolgreiche Abwehr von Cyber-Angriffen könne nur durch einen engen Austausch und ein gemeinsames, koordiniertes Vorgehen mit Deutschlands Partnern gelingen, so Kahl.

Großbritanniens Geheimdienstchef Younger nannte ein Beispiel, wie westliche Länder gemeinsam auf „hybride Bedrohungen“ reagieren könnten, bzw. dies in der Vergangenheit schon erfolgreich taten. Die internationale Reaktion auf „den Einsatz einer Chemiewaffe durch den russischen Staat auf britischem Boden“ sei ein gutes Beispiel dafür, was man erreichen könnte, wenn man „als Team“ arbeite.

Younger spielte damit auf die Ausweisung russischer Diplomaten aus mehr als 20 Ländern nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal im englischen Salisbury an.

Auch der Franzose Émié, Chef des DGSE, betonte: „Der europäische Kontinent ist zunehmenden Bedrohungen durch Einmischung und Aggression von außen ausgesetzt. Ausgehend von staatlichen oder nichtstaatlichen Akteuren können sie verschiedene Formen annehmen und darauf abzielen, unsere politische, militärische, wirtschaftliche und technologische Souveränität zu untergraben.“

All diesen Bedrohungen wollten Deutschland, Frankreich und Großbritannien entgegenwirken und dies auch nach einem möglichen Brexit Ende nächsten Monats.

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