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Politik - 15.01.2019

Erdogan-Minister schießt gegen Trump zurück

Der Streit zwischen den Regierungen der USA und der Türkei geht in die nächste Runde.

Am Sonntagabend hatte US-Präsident Donald Trump gedroht: „Es wird die Türkei wirtschaftlich zerstören, wenn sie die Kurden angreifen.“ Doch auch die Kurden sollten die Türkei nicht provozieren, mahnte er.

Am Montagmorgen die Reaktion aus Ankara. Außenminister Mevlüt Cavusoglu erklärte in einer Pressekonferenz: „Nichts wird erreicht werden, wenn man der Türkei wirtschaftlich droht.“ Donald Trump stehe unter „ernsthaftem Druck“, sagte Cavusoglu. Sicherheitskreise würden ihn dazu drängen, „nicht aus Syrien abzuziehen“.

Der Minister kritisierte Trumps Hang, wichtige politische Entscheidungen sowie Gefühlsregungen via Twitter zu verkünden. Cavusoglu: „Wenn es Dialog übers Telefon gibt, wozu braucht man dann noch Twitter? Ich werde diese Dinge mit (dem amerikanischen Außenminister Mike, d. Red.) Pompeo in den nächsten Tagen besprechen.“

Zudem widersprach Cavusoglu Donald Trump und anderen US-Politikern, die Türkei betreibe eine Politik gegen „die Kurden“. Der Außenminister behauptete: „Wir sind diejenigen, die sie im Laufe der Geschichte am meisten verteidigt haben und das werden wir auch weiterhin tun.“ Der Kampf in Syrien sei gegen „Terroristen“ gerichtet und „Europa und die USA wissen das besser als wir“.

  • BEI ANGRIFF AUF KURDEN

    Trump droht Erdogan mit wirtschaftlicher Zerstörung

    Die Türkei werde „wirtschaftlich zerstört“ werden, wenn sie die Kurden angreife, schrieb Trump am Sonntagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Türkische Lira gibt nach

Die Drohung von US-Präsident Donald Trump, die Türkei werde im Fall eines Angriffs auf die kurdischen Milizen in Nordsyrien wirtschaftlich zerstört, sorgt bei türkischen Anlegern für Nervosität.

Die Landeswährung, die vergangenes Jahr im Vergleich zum Dollar bereits rund 30 Prozent an Wert verloren hatte, büßte deutlich ein. Ein Dollar verteuerte sich um 1,7 Prozent auf 5,54 Türkische Lira. Auch an der Börse war die Unruhe der Investoren zu spüren: Der Leitindex BIST 100 gab um mehr als ein Prozent nach.

„Der schon seit vergangener Woche anhaltende Abwärtstrend der Lira wurde durch die Aussagen von Trump verstärkt“, sagte ein Devisenhändler. Die Märkte beobachteten genau, wie sich die Situation der USA und der Türkei in Syrien entwickele. Zudem wurde die Stimmung der Lira-Investoren belastet, weil die Industrieproduktion der Türkei im November den dritten Monat in Folge zurückging. Dies deute darauf hin, dass sich die Wirtschaft in dem Land abkühle, sagte der Händler.

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