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Politik - 18.02.2019

Britische IS-Anhängerin bekommt Baby in kurdischem Gefangenenlager

Ein Foto von Shamima Begum: Die 19-jährige IS-Anhängerin hat in einem kurdischen Gefangenenlager ein Kind zur Welt gebracht. Sie will zurück nach Großbritannien. (Quelle: Reuters)

Eine britische „IS“-Anhängerin hat in kurdischer Gefangenschaft ein Baby zur Welt gebracht. Um sie ist eine Debatte entbrannt, weil sie zurück nach Hause will. Reue für ihre Flucht zeigt sie nicht. 

Shamima Begum will zurück nach Großbritannien: Vor vier Jahren ist sie von dort aus über die Türkei nach Syrien gereist, um sich dort dem „Islamischen Staat“ anzuschließen. Mittlerweile sitzt sie in einem kurdischen Gefangenenlager im Nordosten Syriens – und hat dort jetzt ein Kind zur Welt gebracht. Das gab ihre Familie jetzt bekannt. 

Um die 19-Jährige war in den letzten Tage eine Debatte entbrannt, nachdem sie in einem Interview mit der „Times“ gesagt hatte, dass sie zurück nach Großbritannien wolle. Reue über ihre Entscheidung sich der Terrormiliz anzuschließen äußerte sie nicht. 

Die Familie der jungen Frau teilte am Sonntag weiter mit, sie habe keinen direkten Kontakt zu Begum, die nach wie vor in Gefangenschaft lebt. Nach den ihr vorliegenden Informationen jedoch seien Mutter und Kind wohlauf. Der Anwalt der Familie sagte der Nachrichtenagentur AFP, ein Übersetzer im Lager Al-Hol habe die Information weitergegeben.

Großbritanniens Innenminister will nicht, dass Begum zurückkehrt

Begum hatte vor vier Jahren Schlagzeilen in der britischen Presse gemacht, als sie als damals 15-Jährige mit zwei Freundinnen über die Türkei nach Syrien gereist war, um sich der „IS“-Miliz anzuschließen. Diese Woche gelang es Journalisten der „Times“, die junge Frau aufzuspüren.

In Großbritannien löste das Interview, in dem Begum angab nachhause zu wollen, eine Debatte über den Umgang mit Dschihad-Rückkehrern aus. Der britische Innenminister Sajid Javid bekräftigte in der „Sunday Times“ seine Entschlossenheit, die Rückkehr von „IS“-Anhängern zu verhindern.

 

Javid brachte dafür den möglichen Entzug der britischen Nationalität bei Gefährdern ins Spiel, sofern diese so nicht zu Staatenlosen würden. Der britische Kulturminister Jeremy Wright sagte hingegen dem Rundfunksender BBC, London sei rechtlich verpflichtet, britische Staatsbürger zurückzulassen, wenn sie keine zweite Nationalität besitzen. Allerdings müssten Rückkehrer wegen ihrer Taten zur Rechenschaft gezogen werden.

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