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Politik - 05.05.2019

Betriebsräte laufen Sturm gegen Sozialisten-Kühnert

Jahrzehntelang waren sie scheinbar unzertrennlich: die SPD und Deutschlands große Gewerkschaften. Ist es damit jetzt AUS?

Die Betriebsrats-Chefs führender deutscher Unternehmen warnen jetzt ihre Belegschaft davor, ihr Kreuz bei den Sozis zu machen.

Grund: die Visionen von Kevin Kühnert (29), den Kapitalismus abzuschaffen (BILD berichtete). „Ich habe das sehr ernst gemeint, was ich formuliert habe“, legte Kühnert, der als Juso-Chef im SPD-Vostand sitzt, am Freitag im „Spiegel“ nach.

Die Reaktionen: Arbeiter-Wut!

  • Kommentar zu Kevin Kühnert

    Kein Posterboy

    Kühnert ist nicht bloß der Posterboy der links-romantischen Partei-Jugend. Er spricht für viel mehr SPD-Genossen.

  • SPD-Auftakt in Saarbrücken

    Hier eröffnet Sozialisten-Kühnert den Wahlkampf

    Beim Wahlkampfauftakt der SPD in Saarbrücken versuchte Parteichefin Andrea Nahles die Kühnert-Debatte so gut es geht zu umschiffen.

„Für Arbeiter deutscher Unternehmen ist diese SPD nicht mehr wählbar“, sagte der Betriebsrats-Chef von BMW, Manfred Schoch (63), der „Wirtschaftswoche“. Er finde es „unbegreiflich, wie Herr Kühnert so über BMW sprechen“ könne, so der Betriebsrat. Kühnert und seine Unterstützer in der SPD sollten „noch mal in die Schule“ gehen, um „zu lernen, wie Wirtschaft funktioniert“.

Auch Daimler-Betriebsrats-Chef Michael Brecht (53) geht auf Distanz. „Ich teile die Meinung, dass die SPD für Arbeiter immer schwerer wählbar wird.“ Die Sozialdemokraten müssten sich dringend überlegen, wofür sie stehen wollen: „Für sichere Arbeitsplätze und eine nachhaltige Industriepolitik oder für realitätsferne Fantasien, die am Ende nur Arbeitsplätze kosten und die soziale Ungleichheit erhöhen“, so Betriebsrats-Chef Brecht weiter.

Ex-Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück (56, seit 1982 SPD-Mitglied) hält seine Partei zwar weiter für wählbar, nennt Kühnerts Aussagen aber „absoluten Blödsinn“, der „durch sein Alter entschuldigt“ sei. „Wenn er die DDR selber noch miterlebt hätte, dann würde er so was nicht von sich geben.“ Seine Empfehlung: „Wieder mehr in die Vereine, nicht nur in den Büros sitzen. Wir brauchen wieder Eier!“

  • SPD-Auftakt in Saarbrücken

    Hier eröffnet Sozialisten-Kühnert den Wahlkampf

    Beim Wahlkampfauftakt der SPD in Saarbrücken versuchte Parteichefin Andrea Nahles die Kühnert-Debatte so gut es geht zu umschiffen.

Stutzt die SPD-Spitze Sozialisten-Kühnert nun endlich zurecht? Von wegen!

Am Freitag ließ sie den Juso-Chef den Europa-Wahlkampf der Partei in Saarbrücken eröffnen. In einer Reihe mit SPD-Chefin Andrea Nahles (48), Europa-Spitzenkandidatin Katarina Barley (50) und Vizekanzler Olaf Scholz (60).

Vizekanzler Scholz gab sich gegenüber BILD schmallippig: „Die Arbeitnehmervertreter? Ganz viele andere Menschen wählen uns …“ Spitzenkandidatin Barley sagte: „Die Arbeitnehmer wissen, dass wir gute Entscheidungen für sie getroffen haben und treffen. Ich hoffe, dass es jetzt mal damit reicht.“

Währenddessen stand Kühnert noch in seinem Europa-Kapuzenpulli auf der Wahlkampf-Bühne: Gejohle und Applaus – mehr als bei allen anderen Genossen. Der Juso-Chef hat an der Partei-Basis noch viele Fans. Nachdem er die Anti-GroKo-Bewegung angeführt hatte …

Partei-Chefin Nahles beteuerte gegenüber BILD: „Die Arbeitnehmer können sicher sein: Die SPD fordert keine Verstaatlichung. Wir machen täglich konkrete Politik für gute Arbeit, hohe Tarifbindung und sichere Rente – ganz im Sinne der Betriebsräte.“

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