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Politik - 06.01.2019

Abgeordnete nennt Trump „Motherfucker“

US-Präsident spricht von „respektlosem“ Angriff auf die USA

Quelle: Reuters
1:02 Min.

„Donald Trump wird 2020 wieder gewählt“, sagte Rocklegende Bruce Springsteen (69) vor wenigen Wochen. Seine Begründung: „Keiner der Demokraten spricht seine Sprache.“

Doch nur Stunden nachdem die Demokraten am Donnerstag offiziell die Macht im Abgeordneten-Haus übernommen hatten, zeigte eine der neuen Ultra-Liberalen, dass sie sehr wohl wie auf einer New Yorker Baustelle reden kann – oder wo auch immer vielleicht üble Schimpfwörter zum Einsatz kommen.

Rashida Tlaib (42, Michigan) nannte den Präsidenten einen „Motherfucker“!

Ihre Wortwahl löste umgehend Empörung bei den Republikanern aus. Zugleich zeigt diese Episode, wo es bei den Demokraten am meisten hakt: Es herrscht Uneinigkeit darüber, wie sie künftig mit dem Mann im Weißen Haus umgehen sollen.

Am Abend nachdem Nancy Pelosi (78) zur neuen Sprecherin des Abgeordnetenhauses – und damit zur wichtigsten Gegenspielerin Trumps – gewählt worden war, hielt Tlaib in einer nahegelegenen Washingtoner Bar eine Rede vor einer Gruppe liberaler Aktivisten.

Die Ex-Anwältin aus Detroit mit palästinensischem Hintergrund wurde darin persönlich: „Und dann sieht dein Sohn dich an und sagt: ‚Schau Mama, du hast gewonnen. Mobber gewinnen nicht.‘ Und ich sagte: ‚Baby, sie gewinnen nicht. Denn wir gehen jetzt da hin und werfen den Motherfucker raus.‘“

Die Zuhörer jubelten, die „New York Times“ schrieb dazu: „Der Applaus könnte stellvertretend für Millionen Liberale im ganzen Land stehen.“ Denn tatsächlich brennt der linke Flügel der Demokraten darauf, die Mehrheit im Haus für ein Impeachment-Verfahren zu nutzen, also Trumps Amtsenthebung zu erzwingen.

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Tlaibs obszöne Kampfansage war am Freitag neben dem Streit über die Grenzmauer und den US-Haushalt das Gesprächsthema in der amerikanischen Hauptstadt. Republikaner begaben sich sofort in die Opfer-Rolle: „Ist dies das Verhalten, das wir nun von der neuen Mehrheiten-Partei im Kongress erwarten können?“, fragte Kevin McCarthy aus Kalifornien und kritisierte, dass Sprecherin Pelosi die junge Abgeordnete nicht zur Ordnung gerufen habe.

Dann meldete sich Donald Trump (72): „Ich denke, sie hat sich selbst und ihre Familie entehrt“, sagte der Präsident staatsmännisch im Rosengarten des Weißen Hauses. „Es war respektlos gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika.“

Seine Gegner gruben umgehend alte Verbal-Ausfälle des New Yorker Ex-Entertainers aus. Sein „Greif ihnen an die Pussy“-Video aus dem Jahr 2005, sein „Hurensohn“ über Football-Spieler Colin Kaepernick, der aus Protest gegen Rassismus beim Abspielen der US-Hymne kniete. Oder seinen Einsatz des Wortes „Motherfucker“, als er China im Wahlkampf mit Strafzöllen drohte.

Und so mussten selbst alte Republikaner wie der Ex-Senator Rick Santorum (60, Pennsylvania) auf dem Nachrichten-Sender „CNN“ über Trumps „Scheinheiligkeit“ lachen.

Nicht lachen konnte derweil das demokratische Establishment. „Ich mag diese Art der Sprache nicht“, sagte der New Yorker Abgeordnete Jerrold Nadler. Über Tlaibs Forderung nach einem Amtsenthebungsverfahren sagte er: „Es ist zu früh, um intelligent darüber zu sprechen. Wir müssen den Fakten folgen.“

„Nichts Schlimmeres als der Präsident gesagt“

Mehrheiten-Sprecherin Nancy Pelosi, die ebenfalls nichts von einem vorzeitigen Rauswurf Trumps wissen will, legte derweil einen Spagat hin. Sie versuchte, beide Flügel ihrer Partei bei Laune zu halten. „Zensur ist nicht mein Geschäft“, sagte sie. Tlaib habe „nichts Schlimmeres als der Präsident gesagt“.

Rashida Tlaib, eine der ersten muslimischen Frauen im US-Kongress, legte prompt nach. Sie erklärte in einem Tweet, dass Amerika durch Trumps Präsidentschaft in einer konstitutionellen Krise stecke. Und sie schuf ihren eigenen Hashtag #unapologeticallyMe. Was so viel bedeutet wie das „nicht entschuldigende Ich“.

Dazu erklärte sie: „Donald Trump hat sein Gegenstück gefunden.“

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