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Deutschland - 29.03.2019

Versuchte ICE-Anschläge: Tatverdächtiger bestreitet Terror-Hintergrund

Anschlagsversuche auf ICE-Züge: Polizei nimmt Iraker bei Anti-Terror-Razzia in Wien fest

Deutsche Behörden haben eine Razzia bei einem Mann durchgeführt, der in Anschlagspläne in Deutschland involviert sein soll. In Bayern und Berlin soll er Anschläge auf ICE-Strecken verübt haben. (Quelle: Puls 4)

"Bisher immer unauffällig": Nachbarn des IS-Sympathisanten und mutmaßlichen ICE-Attentäters sprechen über die Anti-Terror-Razzia in Wien. (Quelle: Puls 4)


Die versuchten Anschläge auf Bahnstrecken in Deutschland hatten viele Bürger verunsichert. Nun wurde ein 42-jähriger Iraker in Wien festgenommen. Er soll mit dem IS sympathisieren.

Nach versuchten Anschlägen auf Bahnstrecken in Bayern und Berlin hat die Polizei in Wien einen 42 Jahre alten Iraker unter Terrorverdacht festgenommen. Der Mann, der in Wien wohnt, sympathisiere offensichtlich mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), wie die Generalstaatsanwaltschaft München und der Polizeipräsident in Berlin mitteilten.

Die Staatsanwaltschaft Wien berichtete, der Mann stehe im dringenden Verdacht, im Oktober und Dezember 2018 in Deutschland terroristische Anschläge auf Bahnstrecken durchgeführt zu haben. Nur aufgrund eines technischen Fehlers sei es nicht zur geplanten Tötung von Menschen gekommen. „In Tatortnähe aufgefundene Schriftstücke in arabischer Sprache sowie eine Flagge des sogenannten Islamischen Staates begründen einen terroristischen Tatverdacht“, teilte die Behörde mit. Der Beschuldigte zeige sich „tatsachengeständig“, bestreite aber einen terroristischen Hintergrund.

Mehrere Fälle in Deutschland

Konkret geht es um zwei Fälle: Am 7. Oktober war auf der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München bei Allersberg ein Stahlseil zwischen den Oberleitungsmasten befestigt worden, zudem wurden mit Metallteilen verstärkte Holzkeile auf den Gleisen aufgebracht, um einen darüberfahrenden Zug zum Entgleisen zu bringen, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte. Ein ICE hatte die Hindernisse überfahren, war aber nur leicht beschädigt worden.

Die Polizei Berlin hatte am 24. und 25. Dezember von einem vergleichbaren Eingriff an einer Bahnstrecke im Stadtteil Karlshorst berichtet, bei dem auch ein Oberleitungsschaden festgestellt worden war. Auch hier fanden Ermittler in Tatortnähe Schriftstücke in arabischer Sprache sowie eine Flagge des IS.

Haftbefehle wegen terroristischer Straftaten

Die Festnahme erfolgte bereits am Montag, aktuell wird der Mann in Wien auch von deutschen Ermittlern vernommen. Gegen ihn liegen Haftbefehle der Staatsanwaltschaft Wien wegen Verdachts der terroristischen Straftaten des versuchten Mordes und der schweren Sachbeschädigung, der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und dem Verbrechen der kriminellen Organisation vor.

Auch das Amtsgericht München hat Haftbefehl erlassen wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr und versuchter Störung öffentlicher Betriebe. Die Ermittlungen würden jetzt mit Hochdruck fortgeführt, um die Hintergründe aufzuklären. Das betreffe insbesondere einen möglichen Bezug der Taten zum „Islamischen Staat“ und die Frage, ob es Hintermänner gegeben haben könnte.
 

 
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) äußerte sich erleichtert über die Festnahme. Österreichische Spezialeinheiten hätten den Verdächtigen in enger Zusammenarbeit mit deutschen Ermittlern festgenommen. „Dank der hervorragenden internationalen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Österreich konnte damit der vermutlich hochgefährliche Täter aus dem Verkehr gezogen werden.“ 

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